Blu-ray liegt bislang hinter den Erwartungen

Hollywood – Derzeit stehen Blu-ray-Player nur in einem von hundert US-amerikanischen Haushalten. Auch wenn der Blu-ray-Markt deutlich zugelegt hat – zum gleichen Zeitraum in der Einführungsphase stand die DVD deutlich besser da.

Laut einer Studie der Marktanalysten von „Bernsein Research“, die der „Hollywood Reporter“ zitiert, besaß jeder Haushalt mit DVD-Playern bereits 30 Filme – bei Blu-ray sind es derzeit gerade einmal drei. Grund dafür ist natürlich auch, dass der Schritt von VHS auf DVD für den Kunden als ungleich größer empfunden wurde.

Somit dürfte das große Geschäft mit Blu-ray erst Ende 2009 losgehen. Grundvorraussetzung sei dabei, dass die Abspielgeräte endlich für weniger als 200 US-Dollar angeboten werden. Bislang ist das Kundeninteresse an HDTV-Abspielgeräten vergleichsweise gering ausgeprägt.
 
Dennoch wurden laut einer Citigroup-Analyse im ersten Quartal 2008 4,9 Millionen HD-Filme, davon 3,8 Millionen Blu-rays verkauft. Wie deutlich das Wachstum nach dem Ende des Formatstreits mit der HD DVD war, zeigt die Statistik: Diese 4,9 Millionen Filme entsprechen der Hälfte aller bisher verkauften 9,8 Millionen HD-Scheiben in den USA.
 
Laut „Bernstein Research“ besitzen derzeit nur ein Prozent aller US-Haushalte einen Blu-ray-Player, bis Ende 2011 prognostizieren die Analysten 25 Prozent. Auch soll bis dahin der Durchschnittspreis für Blu-ray-Filme von derzeit 28,50 auf 24,43 Dollar fallen. Dies werde den Umsätzen helfen: Von 260 Millionen US-Dollar 2008 könne Hollywood bis 2011 einen Sprung auf 4,24 Milliarden Dollar erwarten.
 
Auch wenn Blu-ray bislang noch kein Massenmarkt ist – die schwächelnden Umsätze bei den DVD-Verkäufen dürften die neuen Scheiben Auftrieb geben. Blu-ray wird die Umsätze im Filmverkauf hochtreiben, um schätzungsweise 2,4 Prozent jährlich zwischen 2007 und 2011. Ohne das hochauflösende DVD-Nachfolgeformat sähe es schlecht aus: „Bernstein Research“ hat ein jährliches Schrumpfen der Umsätze um 2,2 Prozent errechnet.
 
Immerhin hat Blu-ray mittlerweile in den USA einen Bekanntheitsgrad von 60 Prozent erreicht, die PR-Abteilungen haben also ganze Arbeit geleistet. Doch ob das Format ähnlich erfolgreich wie die DVD wird bleibt abzuwarten. Derzeit genügt vielen Haushalten noch die Qualität der DVD, auch bleibt mehr als fraglich, ob die Haushalte ihre komplette Filmsammlung mit Blu-rays ersetzen werden. [lf]