Studie: Aus Konsumenten werden Prosumenten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Düsseldorf – Die aktuelle Studie „Innovation der Medien“ zeigt, dass sich in Deutschland der Medienkonsum nachhaltig verändert: Konsumenten werden zu Prosumenten.

Diese konsumieren nicht nur Informationen, sondern produzieren sie auch selbst. Die Unternehmensberatung IBM Global Business Services und die Universität Bonn haben in der Studieuntersucht, wie hierzulande die Medien Internet, Print, Radio und TV genutzt werden und welche Rolle diese Medien bei der täglichen Informationssuche spielen. Wichtige Erkenntnisse: Das Fernsehen wird vom Internet verdrängt und die Werbeindustrie muss umdenken.
 
„Unsere Studie zeigt, dass sich das Internet nachhaltig auf den Medienkonsum in Deutschland auswirkt“, sagt Philipp Scherf, Medienexperte bei der Unternehmensberatung von IBM. „Für die Hälfte der unter 25-Jährigen ist das Internet das wichtigste Medium überhaupt. Wenn es um Kaufentscheidungen geht, dann ist das Internet über alle Altersgruppen hinweg bei fast zwei Dritteln der Deutschen erste Wahl für die Recherche – ein Umstand, auf den sich auch die Werbeindustrie einstellen muss.“
 
Zwei Drittel der Deutschen gehen online für Kaufentscheidungen Für die Studie „Innovation der Medien“ haben die Unternehmensberatung IBM Global Business Services und das Zentrum für Evaluation & Methoden (ZEM) der Universität Bonn die Medienrelevanz von Internet, Print, Radio und TV untersucht. Befragt wurden repräsentativ für ganz Deutschland insgesamt 862 Internetnutzer zwischen 14 und 69 Jahren mit folgenden Ergebnissen: Für Recherchen gehen 63 Prozent online, 30 Prozent konsultieren Zeitungen und nur etwa fünr Prozent das Fernsehen.
 
Als wichtigstes Medium hat sich das Internet bei den unter 25-Jährigen etabliert, über alle Altersgruppen hinweg liegt noch das Fernsehen mit 33 Prozent auf Platzins, aber gefolgt vom Internet mit 25 Prozent, den Zeitungen mit 21 Prozent und den Zeitschriften mit 14 Prozent – Schlusslicht ist das Radio mit nur drei Prozent.
 
Laut Studie verkommt das Fernsehen – wie heute schon das Radio – dabei immer mehr zum „Nebenbeimedium“. Deutsche entwickeln sich zu Prosumenten Durch die interaktiven Möglichkeiten des Internets entwickeln sich die Deutschen immer stärker vom Konsumenten zum Prosumenten. Prosumenten konsumieren nicht nur Informationen, sondern produzieren diese auch.
 
Beispielhaft hierfür sind Internet-Erfolgsstorys wie Wikipedia, MySpace oder YouTube, kleinere Plattformen wie Lokalisten oder PlebsTV versuchen nachzuziehen. Vor allem junge Internetnutzer spielen dabei eine Vorreiterrolle: etwa 40 Prozent der unter 30-jährigen sind heute entweder als Prosument aktiv oder daran interessiert. Bei der älteren Internet-Generation ist es immerhin noch etwa ein Viertel der Befragten, die zum „Prosumenten-Dasein“ tendieren. Dabei reizen fast 80 Prozent der Befragten die Freude am Gedankenaustausch und der Spaß an der Erstellung von Beiträgen (knapp 50 Prozent). [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Studie: Aus Konsumenten werden Prosumenten Guter Artikel. Andererseits sollte man sich mal überlegen, warum dem so ist. Internet ist schnell und einfach. Man geht mit der Freizeit eben gezielter um und informiert sich z. T. im Internet auch über die Filme die man sehen will, wenn die TV-Zeitschriften nix hergeben, weil der Film mal wieder auf einem kleinen Sender läuft, für den die Spalte zu klein ist ne Beschreibung abzugeben. Ausschlaggebend ist doch letztendlich das Sehverhalten, und das hat sich vergrössert. Was manche aber während des Fernsehens machen, will ich gar nicht wissen . Jedenfalls ist es ein Fehler, einen Menschen nur anhand statistischer Zahlen zu betrachten. Eher vielleicht von der Logik her, warum jemand dies und das vielleicht tut. Und das Statistik ihre Tücken hat. Prosumenten, sowas doofes. Was soll ich bitteschön produzieren???
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