Kirch beklagt sich über Intimfeind Breuer

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München/Frankfurt am Main – Der Streit um Schadensersatz zwischen dem Medienmogul Leo Kirch und der Deutschen Bank wird erneut schmutzig. Jetzt greift Kirch dem ehemaligen Vorstandssprecher der Deutschen Bank Rolf Breuer persönlich an.

Wie die „Wirtschaftswoche“ (Wiwo) berichtet, beklagen die Kirch-Anwälte, dass Breuer zwei Grundstücke in Frankfurt und Kitzbühel auf seine Frau übertragen hat. „Ich bin fest davon überzeugt, dass dies allein dem Zweck dient, die Vollstreckung eventueller Ansprüche der Deutschen Bank gegen Herrn Breuer zu erschweren“, sagt Kirch-Anwalt Wolf-Rüdiger Bub dem Magazin. „Das ist vermutlich nur der letzte Schritt einer umfassenden Übertragung von Vermögen“, so Bub weiter. „Ich bin überzeugt, dass Herr Breuer nun weitgehend vermögenslos ist.“

Kirch hatte 2006 vor dem Bundesgerichtshof den grundsätzlichen Schadensersatzanspruch der Deutschen Bank und Ihrer Manager festgestellt. In weiteren Verfahren sollte es um die Höhe der Summe gehen. Breuer hatte 2002 in einem Interview mit Bloomberg TV gesagt, dass Kirch nicht mehr kreditwürdig sei. Kurze Zeit später musste die erste Kirch-Gesellschaft Insolvenz anmelden und die größte Pleite der Nachkriegsgeschichte nahm ihren Lauf.
 
Seither fordert Kirch erbittert Schadensersatz von der Deutschen Bank. Und auch diesmal will er das Bankhaus selbst zur Verantwortung ziehen. So hat sein Anwalt Bub in einem Schreiben von September 2007 den Aufsichtsrat der Deutschen Bank über die Grundstücksübertragung im Hause Breuer informiert. Dieser soll sich, so der Anwalt, nicht ausreichend gegen solch diesen Schachzug abgesichert haben. Zwar existiere eine Vereinbarung, auf eine Verjährung zu verzichten. Aber die Übertragung erschwere die Durchsetzung möglicher Regressansprüche. Zu denen könnte es dann kommen, wenn die Bank zur Zahlung von Schadensersatz an Kirch verurteilt und anschließend ihren Ex-Chef in Anspruch nehmen würde.
 
Die Deutsche Bank wies den Vorwurf von sich und bezeichnete Kirchs Vorstoß als „nur ein weiterer der zahlreichen Versuche von Herrn Kirch, von seinem Scheitern als Unternehmer abzulenken“. Die Vorwürfe seien völlig haltlos. Der Aufsichtsrat habe den Sachverhalt mithilfe von Anwälten überprüft und keinen Ansatzpunkt für irgendeine Beanstandung gefunden. „Herr Breuer ist in seiner Vermögensdisposition als Privatmann völlig frei“, so der DB-Sprecher weiter.
 
Die „Wirtschaftswoche“ zitiert daraufhin einen Experten, der den Versuch Breuers, sein Vermögen in Sicherheitzu bringen, als wenig aussichtsreich einstuft. Der Grund: Anfang 2007, als die Übertragung im Grundbuch eingetragen wurde, gab es bereits mehrere Urteile. Folglich ließe sich die Eigentumsübertragung anfechten.
 
Der Medienmanager Kirch kämpft also weiter mit aller Kraft gegen die Deutsche Bank. Im Rahmen der derzeitigen Vorwürfe gegen Breuer muss sich der wiedererstarkte Mogul jedoch eine Frage gefallen lassen: Woher kommt das Geld, mit dem er jetzt wieder ins Mediengeschäft eingestiegen ist? Es gibt noch zahllose Gläubiger aus der Kirch-Pleite, die auf ihren Ansprüchen sitzen geblieben sind. [lf]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

5 Kommentare im Forum

  1. AW: Kirch beklagt sich über Intimfeind Breuer Na, woher wird Kirch die Kohle wohl haben? Es gibt Banken, die haben so viel Geld ... die müssen's verleihen. Ich kann mir jedenfalls keine andere Möglichkeit vorstellen. Dieser grundehrliche Mensch ... der wird nicht ... neiiiin ... bestimmt nicht ... das glaube ich nicht ...
  2. AW: Kirch beklagt sich über Intimfeind Breuer Da Kirch ja keine OHG führte sondern an AG bzw. GmbHs beteiligt war, ist Kirch privat ja nicht pleite gegangen.
  3. AW: Kirch beklagt sich über Intimfeind Breuer Dazu kann ich nur sagen: "Herr Kirch ist in seiner Vermögensdisposition als Privatmann völlig frei!"
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