Bern – Die Swisscom plant, die Telekominfrastruktur in den Schweizer Stadien massiv aufzurüsten, damit die Medien ohne Unterbrechungen über die Spiele berichten können.
Wie die „Basler Zeitung“ berichtet, dürfte dies den Konzern über sieben Millionen Franken kosten. „Das ist ein hoher einstelliger Millionen-Betrag, den wir uns als Sponsor kosten lassen“, sagte dazu Urs Schaeppi, der Leiter des Geschäftsbereich Großunternehmen, am Dienstag vor den Medien in Bern. Genaue Zahlen wollte er demnach jedoch nicht nennen.
Der Grund dafür sei der hohe Bandbreitenbedarf zu Spitzenzeiten. „Wenn ein Tor fällt, wollen alle sofort miteinander kommunizieren“, sagte Schaeppi. Daher müssten die Netze auch extremsten Belastungen Stand halten können.
Das drittgrößte Sportereignis der Welt sei eine enorme Herausforderung für die Swisscom. In nur drei Wochen müsse sie in der Schweiz 13 unabhängige Telekomnetze für die Versorgung der vier EM-Stadien und 21 weiterer Standorte wie die Uefa-Zentrale, Fan-Zonen, Hotels, Flughäfen oder Bahnhöfe aufbauen.
Obwohl die Schweizer Stadien alle relativ neu seien, reiche die Infrastruktur für die Euro 2008 bei weitem nicht aus, sagte Rolf Bachofner, der Swisscom-Verantwortliche für die Euro-Infrastruktur.
Allein für die Fernsehbilder eines Fußballspiels wird die Übertragungskapazität im Stadion auf 30 Gigabit pro Sekunde (GBit/s) – dem 120-fachen eines normalen Meisterschaftsspiels – aufgestockt. Zusätzlich werden die Signale noch von zwei Satelliten übertragen. Überdies steht nochmals eine 30 GBit/s- Leitung für den Fall einer Panne bereit.
Der Kapazitätsbedarf ist deshalb so gewaltig, weil HDTV bei der Übertragung der Spiele neue Dimensionen erreicht. Von den 30 TV-Kameras im Stadion senden allein 12 HDTV-Bilder. Bei der Weltmeisterschaft in Deutschland waren es erst zwei HDTV-Kameras pro Stadion gewesen.
Insgesamt wolle die Swisscom bis zum Anpfiff 100 Kilometer Datenkabel, 40 Kilometer Telefonkabel und 15 Kilometer Glasfaserkabel zusätzlich verlegen. Überdies verstärke das Unternehmen das Mobilfunknetz mit 21 temporären Mobilfunkantennen. [mg]
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