MDR-Intendant will Jugendliche zurückgewinnen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – MDR-Intendant Udo Reiter plädiert für eine Verlängerung der Sendezeit des Kinderkanals (Kika) von 21 auf 24 Uhr, um mehr Jugendliche an die öffentlich-rechtlichen Sender zu binden.

Dies teilte er in einem Interview mit dem „Tagesspiegel“ mit. Der Überlegung vorausgegangen war die Frage, wie man längerfristig das junge Publikum an ARD und ZDF binden und einer Abwanderung der Jugendlichen zu den Privatsendern zuvorkommen könne.

Als mögliche Gründe für die massive Abwanderung nannte Reiter das speziell für Erwachsene ausgelegte Programm und den Auftrag der öffentlich-rechtlichen Sender. Demnach sprächen Themen wie Information, Politik und Kultur hauptsächlich Zuschauer über 49 Jahre an. Zusätzlich käme bei den Dritten das Problem der auf Heimatnähe ausgelegten Programme hinzu, was Jugendliche nicht „besonders anmacht“, so Reiter.
 
Mit der Forderung nach einer längeren Sendezeit des Kika, wolle er gezielt die über 14-Jährigen mit speziellen Formaten ansprechen, die bisher lieber zu den Privaten wechseln. Bisher erreiche der Kika nur Kinder bis maximal 13 Jahre. Dass spezielle Programme für Jugendliche im Ersten und den Dritten praktisch nicht vorkämen, liege laut Reiter auch daran, dass Jugendsendungen, die „in ein Programm mit anderer Grundanmutung“ eingestanzt werden, von der Zielgruppe nicht akzeptiert werden würden. „Ein 18-Jähriger sucht eben keine Jugendsendung im Dritten Programm,und Bruce Darnell schaut er sich bei ProSieben an, bei uns nicht“, so Reiter weiter.
 
Allerdings bekennt er auch, dass es schwierig sei, eigene originelle Programmideen zu entwickeln und nicht die Privaten zu kopieren. Trotzdem sei er sich sicher, ein vernünftiges Programm für Jugendliche auf den Weg bringen zu können. Weiterhin festhalten wolle er auch an Online-Angeboten, die speziell junge Leute nutzen. Dies müsse laut Reiter weiter vertieft und ausgebaut werden. „Wenn man auch in Zukunft öffentlich-rechtlichen Rundfunk will, und dafür gibt es gute Gründe, dann muss er seine Inhalte auf den Wegen verbreiten können, die aktuell vom Publikum genutzt werden – das war früher das Radio, dann kam das Fernsehen dazu und in Zukunft auch das Internet.“[cg]

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2 Kommentare im Forum

  1. AW: MDR-Intendant will Jugendliche zurückgewinnen Das Thema hatten wir schon mal: http://forum.digitalfernsehen.de/forum/showthread.php?t=181560
  2. AW: MDR-Intendant will Jugendliche zurückgewinnen Der Kerl redet mir zu viel Unsinn- ganz ehrlich, der schlägt diesen Volksmusik-fan der neulich hier gepostet hat um Längen
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