Düsseldorf – Obwohl die analoge Filmtechnik bereits totgesagt wurde, setzen viele Filmschaffende noch immer auf die Qualität von Celluloid. Doch in den Bereichen Bearbeitung, Distribution und Abspiel ist der Digitalfilm seinem analogen Vorgänger bereits überlegen.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, konnte Kodak seit 2002 sogar sein weltweites Absatzvolumen von 16- und 35-Millimeter-Aufnahmefilmen um fünf Prozent steigern. Auch Kai Langner, Geschäftsführer von Kodak Entertainment Imaging in Stuttgart, bestätigte diesen Trend: „Nahezu alle Premium-Serien und Event-Movies werden auf Film gedreht“. Die Hersteller würden nach wie vor in die technische Weiterentwicklung des Analogfilms investieren.
Dieses Jahr wurde laut „Pressetext“ gar ein Farb-Negativfilm mit einem Technik-Oscar prämiert. Die so genannte Vision2-Filmplattform stellt einen Durchbruch betreffend Filmgeschwindigkeit, Lichtempfindlichkeit, Korn und Schärfe und dadurch Bildqualität dar. Auf der Berlinale präsentierte Kodak außerdem den „Vision3 500T-Negativfilm“, eine Film-Emulsion mit noch dünneren Schichten. Hauptargument für den Analogfilm sei vor allem seine Lagersicherheit. Die begrenzte Lebensdauer von Festplatten könne bisher noch nicht mit der Haltbarkeit von Celluloid mithalten. Demnach sei der Digitalfilm für die Archivierung von Filmmaterial ungeeignet.
Paradoxerweise fördert die analoge Technik gleichzeitig die digitale. Die elektronische Bearbeitungskette verlange eine immer höhere Eingangsqualität, da bei digitaler Projektion im Kino sichtlich bessere Qualität möglich sei als bei 35-Millimeter-Massenkopien. Um keinen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen, wird beispielsweise hybride Technik eingesetzt. Hilfreich sind dabei Software-Programme, die beim Einscannen von Filmmaterial automatisch Staub und Kratzer entfernen und so gleichzeitig eine digitale Bearbeitung ermöglichen – ein klarer Vorteil gegenüber analoger Filmtechnik. [cg]
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