Beck will ARD und ZDF im Internet stärken

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Hamburg – Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) verteidigte seine Haltung, ARD und ZDF im Internet große Freiräume zu lassen.

„Man darf den Öffentlich-Rechtlichen nicht nur das lassen, was keiner will“, sagte Beck gegenüber der Wochenzeitung „Die Zeit“. Dass sie viel publizieren, tue dem Internet gut. Beck führe dazu bereits Gespräche mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein.

So müsse auch im Sportbereich entschieden werden, in welchen Bereichen die öffentlich-rechtlichen Sender berichten. Beispielsweise sei eine tief gehende Berichterstattung im Golfsport unangemessen: „Dazu sollten ARD und ZDF kein ausgedehntes Angebot machen. Das fände ich überzogen. Bei einem Massensport wie Fußball müssen die Sender aber tiefer berichten und im Internet die Hintergründe beschreiben dürfen. Das wird Sportmagazine nicht umbringen.“
 
Im Einzelfall sollen die internen Aufsichtsgremien der Sender darüber bestimmen, was erlaubt sei und was nicht. Beck wolle die öffentlich-rechtlichen Sender auch deshalb stärken, da die Qualität bei Online-Versionen von Zeitungen häufig abnehme: „Wenn man etwa die Überschriften von Online-Ablegern großer Magazine sieht, dann würde man aus jahrzehntelanger Erfahrung sagen: Das ist nicht mehr deren Stil. In diesem Sinne hat die Qualität in einigen Fällen stark nachgelassen.“ Beck fügte hinzu: „Ich glaube, dass die Verleger gut daran tun, sich einer Qualitäts-Diskussion zu stellen. Denn einige sind mehr am Ertrag als an der Zeitung oder der Zeitschrift interessiert.“
 
Derzeit verhandeln die Bundesländer über einen neuen Rundfunkstaatsvertrag, der regeln soll, wie umfangreich das Angebot der Öffentlich-Rechtlichen im Internet sein darf. [ar]

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13 Kommentare im Forum

  1. AW: Beck will ARD und ZDF im Internet stärken Möchte der amtierende SPD Vorsitzende einer langen und traditionsreichen Partei (die ehe kurz vor dem Ausverkauf steht) den Wettbewerb in "Deutschland sucht den dümmsten Politiker..." gewinnen oder wie kann man sonst seinen Kommentar verstehen: Was bitte meint er mit: "was keiner will"? Also alle die renomierten Verlage publizieren jede Woche und jeden Tag etwas, dass keiner will. Darum wird dieses Etwas auch von vielen Abonnenten nachgefragt. Und genau das sagt er bewußt in einem Medium, dessen Inhalte nach seinen Bekundungen keiner will. Dieser Mann soll einer verstehen? Ich persönlich finde diesen Mann einfach nur als eine Schande für eine so traditionsreiche und stolze Partei wie die SPD. Aber vielleicht gehört es ja zu einem Ziel die SPD unterhalb der 5% Hürde zu bringen. Theoretisch ist das machbar und Kurt Beck ist da auf einem vielversprechenden Weg. Vorwärts Genosse! Denn Lafontaine und die Linke kann jede Stimme gebrauchen, auch von ehemaligen SPD Wähler. Vorwärts! Genosse!
  2. AW: Beck will ARD und ZDF im Internet stärken Bei Beck ist doch wortwörtlich der Bart eh bald ab
  3. AW: Beck will ARD und ZDF im Internet stärken Kurt Beck setzt sich also demnach beherzigt für eine Wettbewerbsverzerrung ein und fordert die Übernahme der klassischen Online-Medien durch den ÖRR fiananziert durch die Gebühren. Und genau das wird in diesem Bericht klar hervorgehoben. Beispiel 1: Es wird die Sportmagazine nicht umbringen. Das heißt, eine Wettbewerbsverzerrung wird bewußt in Kauf genommen. Und Kurt Beck weiß genau, was wen wie umbringen wird. Hat er denn vorher ausführliche Gespräche mit Yahoo oder Eurosport geführt? Wie sehen die das denn? Wie sehen denn die Sportmagazine das? Und wie kann es sein, dass der SPD Vorsitzende genau weiß, was Sportmagazine wirtschaftlich umbringen kann und was nicht? Beispiel 2: Diese Aussage fasziniert mich absolut. 1.) Die Feststellung, dass viele große Magazine an Niveau verlieren. Wo steht das, wie konnte er das feststellen. Gibt es dazu eine Untersuchung? Bedeutet dass, das sich "Die Zeit" heute qualitativ von der BILD Zeitung nicht mehr unterscheidet oder zumindest nicht mehr wesentlich. Sind die Berichte der "Süddeutschen Zeitung" jetzt auf einmal inhaltlich mit den RTL2-News vergleichbar? Wie kommt man dazu eine solche Feststellung zu machen? 2.) Wenn die Privaten Medien nach der Meinung eines Mannes nicht genug Qualität produzieren muss der ÖRR einspringen. Okay, was also wenn Nokia und SonyEricson sowie Motorola keine Handy mehr produzieren, die einen Qualitätsstandard herhalten, der absolut willkürlich ein einziger Mann festgelegt hat, dann darf (muss) der ÖRR auch hier einspringen und Gebührengelder verwenden um Handys zu produzieren. Ohh, diese Beispiele könnte man endlos weiterführen. Lieber Sebastian, da Du ja offensichtlich den Artikel gelesen und auch verstanden hast - kannst Du die Fragen gerne beantworten. Für mich ist überall dort Wettbewerbsverzerrung, wo durch öffentliche Hand den Privaten Konkurrenz gemacht wird, die durch öffentliche Gelder finanziert werden und so eine Verzerrung auf dem Markt erfolgt. Man kann das Offensichtliche natürlich auch leugnen und wird so zum Lobbyisten. Ich hoffe aber wenigstens, der ÖRR bezahlt Dich ein wenig für Deine Arbeit. Lobbyismus ist schließlich nicht umsonst und harte Arbeit. Und noch eine Frage: Hat die SPD, deren Vorsitzende Kurt Beck ja bedauerlicherweise noch ist, keine anderen Sorgen und Aufgaben, als den renomierten Zeitungen Inkompetenz (also nachlassende Quailtät und Niveau) vorzuwerfen? Wenn wir Glück haben, hat sich die SPD und auch Kurt Beck mit der nächsten Bundestagswahl erledigt, im übrigen bin ich auf die Ergebnisse hier in NRW gespannt als traditionelles SPD Bundesland. Und noch eine abschließende Frage: Wie viele Sendeminuten haben die ÖRR wohl Kurt Beck für dieses Statement versprochen? Und wie viele Sendeminuten benötigt Kurt Beck um die SPD in den Umfragen hochzupushen und um weiter deren Vorsitzender zu bleiben? Seit heute denke ich, Kurt Beck ist käuflich! - Dieser Mann hat offensichtlich nur eine Aufgabe, die SPD zu demontieren. Warum nur macht er das?
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