DVB-H zur Fußball-EM immer unwahrscheinlicher

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Leipzig – Einen pünktlichen Start von mobilem Fernsehen über den Standard DVB-H zur Fußball-Europameisterschaft im Juni halten Experten für unwahrscheinlich.

„Denkbar ist maximal ein eingeschränkter Sendebetrieb in einigen Städten“, sagte Henrik Rinnert, Geschäftsführer von Mobiles Fernsehen Deutschland GmbH, beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland am Mittwoch in Leipzig.“Es wird ein Softlaunch. Die Zeit für einen großen kommerziellen Start ist viel zu knapp“, sagte er.

„Der Ball liegt jetzt bei den Landesmedienanstalten“, sagte ZDF-Medienpolitiker Emil Kettering. Diese müssten die für DVB-H notwendigen Frequenzen genehmigen. Seiner Einschätzung nach wird sich Handy-TV in den nächsten fünf Jahren durchsetzen, der Technologiestandard sei allerdings offen.
 
Die Schuldfrage konnten die Podiumsvertreter nicht endgültig beantworten. Und dennoch stand zumindest für Dr. Emil Kettering vom ZDF fest: „Der Ball liegt jetzt bei den Landesmedienanstalten.“ Diese müssten die für DVB-H notwendigen Frequenzen genehmigen. Seiner Einschätzung nach, wird sich Handy-TV aber in den nächsten Jahrendurchsetzen, der Technologiestandard sei allerdings offen.
 
Für Manfred Neumann von SevenOne Intermedia, ist nicht der Startzeitpunkt von DVB-H die entscheidende Frage, sondern die Akzeptanz am Markt. „Der Fokus muss darauf liegen, dass sich die Endgeräte verkaufen. Wenn Nokia nicht mit an Bord ist, wird man keine große Reichweite finden“, sagte er. Außerdem verstünden nur die wenigsten Endkunden den Unterschied zwischen DVB-T, DVB-H und UMTS. „Wir sollten uns daher mehr über die Inhalte Gedanken machen“, appellierte er.
 
Stefan Bielau von „dailyme.tv“ hat dies getan und bietet personalisiertes Fernsehen für die Westentasche zum Nulltarif. Jeder kann sich sein Programm individuell aus den großen Marken zusammenstellen und sendezeitunabhängig abrufen. DVB-H und DVB-T sind nach Bielaus Gusto „schwer verdauliche und überteuerte Fünf-Gänge Menüs, während dailyme.tv ein Schokoriegel zum Mitnehmen ist“.
 
Doch auch die ARD denkt über neue Formate fürs mobile Fernsehen nach, wie der zuständige Koordinator, Michael Albrecht, erzählte. Erstes Beispiel ist die Tagesschau im 100-Sekunden-Format. „Nicht alles, was auf einem Flatscreen geht, funktioniert auch im Handy-TV“, sagte er. Und Manfred Neumann ergänzte: „Mit der neuen Programmierung stehen wir erst am Anfang. Aber auch die Kunden lernen erst, was mobiles Fernsehen ist.“ (Medientreffpunkt/ots, dpa)[lf]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: DVB-H zur Fußball-EM immer unwahrscheinlicher Naja, wenn das zur EM scheitert, ist das "Zugpferd" weg und niemand braucht das mehr. Man hätte vielleicht das umts-TV Angebot weiter entwickeln sollen. Das ist für Handies ausreichend. Klar könnte es eng werden, wenn es innerhalb einer Mobilfunkzelle viele Leute nutzen, aber gerade bei Großereignissen wie die EM sind eh viele in der Kneipe oder vorm TV.
  2. AW: DVB-H zur Fußball-EM immer unwahrscheinlicher Handys. Handy ist ein deutsches Wort und somit nicht nach englischen Grammatikregeln in den Plural zu setzen.
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