Fernsehen bleibt in USA weiterhin Medium Nummer eins

Hamburg – Allen Unkenrufen zum Trotz bleibt das Fernsehen in den USA das MediumNummer eins. Darauf wies Vizepräsident der NBC Universal, Horst Stipp (New York) am Montag auf dem Internationalen Mediendialog Hamburg hin.

Über die vergangenen Jahre sei die TV-Nutzung sogar weiter gestiegen, wenn auch die allerjüngsten Zahlen keinen weiteren Zuwachs aufwiesen, sagte Stipp vor über 600 Medienvertretern aus dem In- und Ausland.
 
Da die USA häufig als „Vorläufer“ von Entwicklungen im Medienmarkt angesehen werden, listete der Amerikaner Trends im US-Markt auf, die für Deutschland relevant sein könnten. So gibt es in den USA eine zunehmende Fragmentierung des Angebots: über 700 TV-Kanäle stehen insgesamt zur Verfügung. Der einzelne Fernsehzuschauer hat im Schnitt die Wahl zwischen 118 Kanälen. Die amerikanischen Verbraucher stehen technischen Neuerungen sehr aufgeschlossen gegenüber, wobei es weniger die Jungen, sondern die 40 bis 50-Jährigen seien, die neue Technologien kaufen.
 
Im Internet hat sich die Verbrauchernutzung seit den 90er Jahren deutlich zugunsten von Unterhaltung – im Gegensatz zur früher dominierenden Information – verschoben. Stark sind heute auch Online-Videos.Auffallend ist auch, dass heute komplette TV-Serien im Internet verfolgt werden. All dies geht allerdings nicht zulasten der TV-Nutzung,im Gegenteil, die Fernsehnutzung hat eher zugenommen.
 
Als einen sehr ausgeprägten Trend sieht Stipp das zeitversetzte Sehen(mit Hilfe von Festplatten-Recordern) an. Der Zuschauer verfolgt die gewünschte Sendung nicht bei Ausstrahlung, sondern wenn er Zeit und Muße hat. Der NBC-Vizepräsident, der für strategische Forschung zuständig ist, geht auch für den deutschen Medienmarkt von einer größeren Bandbreite des Medienangebots aus. Aber kein Medium verschwindet, also auch nicht das gedruckte Wort. (ots)[mg]