Interview: Homecast stärkt Marktpräsenz in Deutschland

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Sulzbach (Ts.)- Zahlreiche Personalwechsel beim Receiver-Produzenten Homecast im Umfeld der Anga Cable ließen die Branche aufhorchen. Aus diesem Grund unterhielt sich DIGITALFERNSEHEN mit dem Deutschlandchef des Unternehmens Doug E. Kim.

„Connecting your Digital Dream“ – mit diesem Leitsatz startete Homecast Anfang 2004 seine weltweiten Geschäftsaktivitäten mit digitalen Empfangsgeräten. Mit einer Produktionsmenge von mehr als einer Millionen Einheiten gehört Homecast zu den größten Produzenten von digitalen Receivern in Korea. Neben den digitalen Empfangsgeräten für Terrestrik, Kabel und Satellit, gehören auch Web-Boxen für das Internet sowie HDTV-fähige Receiver zur Angebotspalette.

DIGITAL FERNSEHEN:Homecast verlor binnen kurzer Zeit mehrere Mitarbeiter. Ist die Kundenbetreuung in Deutschland weiterhin gesichert?
 
Doug E. Kim:Ja ist sie. Wenn auch in der Vergangenheit zwei Personen im Focus gestanden haben, verfügen wir doch über ein großartiges Team. Diese haben Besucher der Anga Cable kennenlernen können. Wahr ist leider auch, dass die ausgeschiedenen Mitarbeiter für Homecast einen Verlust bedeuten, was wir sehr bedauern. Wir wünschen Ihnen trotzdem alles gute für Ihre Zukunft und sind uns sicher, sie werden weiter Erfolg haben.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Sie kündigten in einer Pressemitteilung die Vorstellung eines neuen Vertriebsleiters an. Wer wird wann zu Homecast stoßen?
 
Doug E. Kim:Wir denken, dass wir Ende nächster Woche zum Abschluss kommen. Da unsere Branche doch sehr familiär ist, müssen wir hier noch Stillschweigen bewahren.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Ihre erfahrenen Mitarbeiter arbeiten jetzt für Wettbewerber, welche Auswirkungen hat dies auf das deutsche Homecast-Geschäft?
 
Doug E. Kim: Nun zum einen belebt der Wettbewerb das Geschäft und wir sehen uns nicht im 100%igen Wettbewerb. Natürlich haben diese auch gute Produkte, aber die Platzierung am Markt und im Kundenkreis ist nicht identisch. Im Gegenzug wird auch niemand der jahrelang die Fahne hochgehalten hat, morgen etwas anderes erzählen.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Künftig ist ein Softwareentwickler vor Ort um schnell auf die Bedürfnisse der deutschen Kunden zu reagieren – wie wurde eine Softwareanpassung bislang geregelt?
 
Doug E. Kim:Nun, dies war und ist ja auch heute gewährleistet. Da wir immer im direkten Kontakt mit den Entwicklern in Korea stehen und diese auch sehr oft bei uns zu Gast sind. Dies wird auch in Zukunft so sein. Die Neuerung und Verbesserung liegt nun in dem Fall so, das eine Teil des Bereiches von Herrn Burmberger direkt durch den neuen Techniker übernommen wird. Natürlich wird es dann noch einfacher, da er seine Kollegen in Landessprache ansprechen kann und auch vieles direkt vor Ort erledigen kann. Der neue Techniker wird sehr eng mit Herrn Fischer zusammenarbeiten.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Sie wurden jetzt für weitere drei Jahre in Ihrer Position in Deutschland bestätigt – welche Produkte wollen Sie besonders für den deutschen Markt weiterentwickeln?
 
Doug E. Kim: Wir werden auf jedem Fall die HDTV-Produkte weiter ausbauen.Wie diese Jahr auf der Anga zu sehen wahr, haben wir bereits drei neue Produkte als funktionsfähige Geräte vorgestellt, welche nun zügig in den Markt eingebracht werden. Auch wenn HDTV-Programme auf sich warten lassen, sind es doch die einzigen Geräte, welche dem modernen Kunden mit LCD und Plasma die notwendige Signalqualität zur Verfügung stellt. Es genügt nicht eine Fakebox (SD-Receiver mit HDMI 576i) anzubieten. Der Kunde erwartet mehr, wir werden diese Geräte liefern.
 
DIGITAL FERNSEHEN:Streben Sie auch eine Zusammenarbeit mit Kabelnetzbetreibern an?
 
Doug E. Kim: Natürlich streben wir auch hier eine Zusammenarbeit an und sind auch im Bereich Kabelkiosk/Eutelsat Partner. Wir stehen mit allen relevanten Marktpartnern in Kontakt.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Können und werden Sie NDS-fähige Boxen für Premiere liefern?
 
Doug E. Kim: Können ja, werden? Das muss die Zukunft zeigen. Wir haben die Linzens und wickeln gerade zweiProjekte für Indien und Korea ab. Bezogen auf Premiere haben wir in der letzten Zeit viele Veränderungen und Richtungswechsel im Hause Premiere gesehen. Zum einen hieß es Entavio als neue Plattform und man wolle sich auf den Content-Bereich konzentrieren – kein Boxengeschäft in Zukunft. Nun der Richtungswechsel zu NDS und einemgeschlossenen Markt, bei welchem selbst die Frage offen ist in wie weit die CI-Plattform unterstützt wird. Wir benötigen hier mehr Planungssicherheit und konzentrieren uns derzeit auf unser Kerngeschäft.
 
DIGITAL FERNSEHEN:Nach welchen Produkten ist die Nachfrage in Deutschland am größten?
 
Doug E. Kim: Die Nachfrage könnte zwar größer sein, aber bezogen auf die Produkte ist sie ausgeglichen. Einen wirklichen Favoriten gibt es nicht, was für uns bedeutet, dass wir in allen Bereichen gleichstark vertreten sind.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Wie schätzen Sie den Marktanteil von Homecast im Vergleich zu Ihren Wettbewerbern ein?
 
Doug E. Kim: Nun wir hatten letztes Jahr bei den GFK-Zahlen einen Wert von 6,7 Prozent, welcher gar nicht so schlecht ist, wenn man bedenkt, dass wir kein Operator-Bussines haben.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Werden Sie Ihre DVB-Technologie künftig auch in IDTVs anbieten?
 
Doug E. Kim: Im OEM Bereich kann das sein, unter eigenem Brand (Marke – d. Redaktion) nicht. Sehen Sie, wir sind Spezialisten im Bereich der digitalen Receiver. Der Bereich von LCD und Plasma ist so stark unter Druck und schnell im technischen Wandel, dass wir mit unseren Produkten immer hinten an stehen würden. Wenn heute ein Panasonic-Referenz Gerät mit 50″ noch 1 400 € kostet, wer möchte dann 32″ oder 40″. Natürlich haben diese Geräte auch Vorteile, aber im Gegensatz zu Receivern gelten hier auch andere Serviceregeln bei unseren Partnern, welche eigentlich einen höheren Kostenaufschlag bedeuten würde.
 
Wir sind hier der Meinung, dass der Kunde sich für ein Panel seiner Wahl entscheiden soll und wir ihm die notwendige Signalquelle liefern. Aus diesem Grund haben wir auch begonnen, unsere Produkte mit erweiterten Fernbedienungen auszurüsten, damit die zweite Fernbedienung für den Kunden entfällt.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Herr Kim, vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen. [mg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

3 Kommentare im Forum

  1. AW: Interview: Homecast stärkt Marktpräsenz in Deutschland Ich lach mich TOT. Die Jungs bei Homecast sind so verstrahlt. Was wollen die ÄNDERN. Die sollen sich mal lieber um Bugs kümmern und nicht so ein schwaches Interview führen. Naja mal schaunen ober der neue Techniker für Software sich um die Bugs kümmert. Viel glück. Schönen Tag
  2. AW: Interview: Homecast stärkt Marktpräsenz in Deutschland Zitat: "Ihre erfahrenen Mitarbeiter arbeiten jetzt für Wettbewerber,.." Weiß zufällig jemand, wo sie jetzt sind ? (besonders Andreas Burmberger)
  3. AW: Interview: Homecast stärkt Marktpräsenz in Deutschland Soviel ich weiß ist der Burmberger zu Vantage. Geh mal auf den Link http://www.digitalfernsehen.de/news/news_302777.html
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