Luxemburg: Krankheiten durch RTL-Sendemasten?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Marnach – Wie Medienkreise berichten, wurden in der Umgebung der RTL-Sendemasten in Marnach im Laufe der vergangenen Jahre mehrere Anwohner von schweren Krankheiten getroffen. Eine Tatsache, die mit der von den Sendern ausgehenden elektromagnetischen Strahlung zu tun haben könnte?

Dies mutmaßen zumindest die Verantwortlichen der Bürgerinitiative „Fir méi Liäwensqualitéit“, die sich dabei auf Messungen eines unabhängigen Instituts berufen, demzufolge die Emissionsnormen zum Teil weit überschritten würden.

Für den CSV-Nordabgeordneten Marco Schank Grund genug, sich in einer parlamentarischen Anfrage an Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo zu wenden. Es stellte sich die Frage, ob die Emissionswerte regelmäßig geprüft wurden.
 
Zwischen Dezember 2003 und November 2006 durchgeführte Messungen eines unabhängigen Instituts hätten belegt, dass die elektromagnetischen Emissionen des Senders die zulässigen Höchstwerte der Weltgesundheitsorganisation an manchen Stellen in der Umgebung zum Teil bis zu 269 Prozent überschritten, so Schank.
 
Schank möchte nun von Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo wissen , ob die Emissionswerte vom Gesundheitsministerium regelmäßig überprüft würden und ob auch das Ministerium die genannten Werte bestätigen könne. Zudem fragt Schank, welche Konsequenzen der Gesundheitsminister im vorliegenden Fall zu ziehen gedenke.
 
In seinem Antwortschreiben habe Gesundheitsminister Di Bartolomeo zunächst festgestellt, dass es sich bei den elektromagnetischen Strahlungen des Senders in Marnach um nichtionisierende Strahlen handele. Der „Service de la radioprotection“ der „Direction de la santé“ sei allerdings nur für die Überwachung ionisierender Strahlen zuständig.
 
Seinen Informationen zufolge, seien die von Schank angesprochenen Messungen darüber hinaus im Rahmen der, von der Gewerbeinspektion gewährleisteten Überwachungen zum Schutz der am Sendestandort in Marnach arbeitenden Angestellten durchgeführt worden. Die Resultate seien jedoch keine effektiven Messwerte, sondern die fiktiven Ergebnisse einer Hochrechnung, welche auf der Annahme einer maximalen Sendeleistung von 1 200 Kilowatt basierten. Die maximale Sendeleistung des RTL-Senders in Marnach liege allerdings nur bei 600 Kilowatt, so der Gesundheitsminister.
 
Wie Di Bartolomeo des Weiteren ausführt, könne für die Arbeiter am Standort keine Überschreitung der zulässigen Werte um bis zu 269 Prozent belegt werden, weshalb sich diese Annahme für die Bewohner der Umgebung noch weniger bestätige. Schließlich nehme die Intensität der Emissionen im Inneren der Häuser erheblich ab.

Mit dem Antwortschreiben von Gesundheitsminister Mars Di Bartolomeo zeigte sich die „Fir méi Liäwensqualitéit Asbl“ in einer ersten Stellungnahme dieser Tage allerdings absolut nicht zufrieden. Die „Direction de la santé“ sei sehr wohl auch für nichtionisierende Strahlung zuständig, wie diese in einem Brief an die Bürgerinitiative selbst bestätigt habe und es auch aus dem Gesetz vom 21. November 1980 hervorgehe.
 
Was die genannten Messungen angehe, so seien diese nicht von der Gewerbeinspektion, sondern von einem unabhängigen Institut aus Hamburg erhoben worden, dies als Folge eines vor dem Verwaltungsgericht erwirkten Urteils. Dass die Messungen sich nicht auf den Schutz der Angestellten des Senders, sondern auf die Anwohner beziehen, zeige allein schon die Tatsache, dass an 13 verschiedenen Orten in den Dörfern Marnach, Dorscheid und Roder gemessen worden sei, so die Verantwortlichen der „Fir méi Liäwensqualitéit“.
 
Darüber hinaus handele es sich bei den Resultaten der Messungen sehr wohl um effektive Messwerte bei einer Sendeleistung von 600 Kilowatt und nicht um Hochrechnungen. Dies habe das Hamburger Institut erst kürzlich in einem Schreiben nochmals nachdrücklich bestätigt. [mw]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Luxemburg: Krankheiten durch RTL-Sendemasten? Zumindest trägt das Programm zur besorgnisserregenden Volksverdummung bei
  2. AW: Luxemburg: Krankheiten durch RTL-Sendemasten? Dieses Thema geht jetzt mindestens seit 20 Jahren. Seit Mitte der 80er gibt es Diskussionen um die KW und MW Sendeanlagen, die einen sagen sie seien gefährlich und sollten umgehend abgeschalten werden, die anderen halten es für völligen Quatsch. Ich glaube heute besteht im Gegensatz zur Zeit der 80er und frühen 90ern keine Gefahr mehr da die KW und MW Sender nicht mehr mit voller Leistung gefahren werden- bei Spitzenmessungen mit bis zu 1000KW, die der Sender in den 70ern und 80ern hatte, kann ich mir durchaus vorstellen das eine Gesundheitsgefahr besteht. Bei TVStationen ist das aber völliger Quatsch-Die Leistung ist viel zu niedrig als das die Strahlung gefährlich werden könnte. Ich kenne Techniker die sich am Fernsehturm in Stuttgart früher den Hintern aan Antennen gewärmt haben und die leben immer noch
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