Eins Extra zieht es im Juli nach Japan

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – Vom 7. bis 9. Juli findet der G8-Gipfel in Japan statt. Bereits an den zwei Tagen vor Beginn des 34. Weltwirtschaftsgipfels setzt Eins Extra seinen programmlichen Schwerpunkt auf das „Land der aufgehenden Sonne“.

Das digitale Informationsprogramm der ARD gibt dabei in sechs Reportagen den Zuschauern wissenswerte und spannende Einblicke in das Leben des viertgrößten Inselstaates der Welt.

In „Der Herr der Kurilen“ (5. Juli, 18.05 Uhr) geht es um Fischer zwischen Russland und Japan. Die Kurilen-Inselkette, seit vielen Jahren Zankapfel zwischen Russland und Japan, hat eine der faszinierendsten Landschaften der Welt zu bieten. Die hier lebenden Menschen sind geprägt vom lebenslangen Kampf gegen die Naturgewalten. Der Schatz der Kurilen sind die reichen Fischbestände rund um die Inseln. Fischtrawler fangen Lachse, Dorsche und vor allem Krabben, die direkt auf hoher See weiterverarbeitet werden oder in die Fischfabriken an Land gebracht werden, wo die Frauen der Fischer für 7 500 Rubel im Monat (rund 240 Dollar) arbeiten.
 
Alexander Verchowskij, eine schillernde Figur, den die Einwohner den „Herrn der Kurilen“ nennen, hat nach der Wende die maroden, ehemals staatlichen Fischkombinate gekauft und grundlegend modernisiert. Inzwischen baut er auf seine Kosten Straßen, eine Anlegestelle für eine Fährverbindung oder auch Fitness-Studios für seine Mitarbeiter. Verchowskij schafft ständig neue, krisenfeste Arbeitsplätze. Dennoch gibt es viele Einwohner, die den sowjetischen Zeiten nachtrauern.
 
Der Film „Die Bombe und die Zeit“ (5. Juli, 18.45 Uhr) von Andreas Christoph Schmidt beschäftigt sich mit dem Abwurf der ersten Atombombe auf Hiroshima und dem „Erbe der Menschheit“.
 
Am 6. August 1945 blieb in Japan die Zeit stehen: die erste Atombombe war auf das Land abgeworfen worden. Ein neues Zeitalter begann, nicht nur für Japan. Seit 1996 gehört die Ruine der alten Industrie- und Handelskammer Hiroshimas zum Weltkulturerbe – der Atombombendom, das Wahrzeichen der Stadt. Die USA waren gegen den Eintrag Hiroshimas in die UNESCO-Liste. Sie rechtfertigen den Abwurf der Bombe bis heute. Hiroshima ist nach dem Krieg völlig neu erbaut worden und heute eine geschäftige Großstadt. Es gibt immer noch Atombombenopfer, aber man begegnet ihnen nicht, denn sie leben zurückgezogen und passen nicht recht in das moderne Japan. Dem Atombombendom gegenüber liegt der Friedenspark von Hiroshima. Einst ein gemütliches altes Viertel mit Holzhäusern, Winkelgassen und einem Tempel, spannen sich heute die Flügel des Friedens-Gedächtnis-Museums über den Park.
 
Um 19 Uhr (5. Juli) zeigt Eins Extra „Wildes Kamtschatka“, den ersten Teil des zweiteiligen Films „Von Sibirien nach Japan“ von Klaus Scherer.
 
Sie ist eine der faszinierendsten Gegenden der Erde, voll wilder Natur, bizarren Vulkanen und Bewohnern, die der Abgeschiedenheit ebenso trotzen wie dem kalten Krieg, der dort nach wie vor herrscht: die Region von Kamtschatka über die Kurileninseln bis zu Japans Nordinsel Hokkaido. Grimme-Preisträger Klaus Scherer, langjähriger Asien-Berichterstatter, heute USA-Korrespondent der ARD, hat sie mit einem Kamerateam für sein Abenteuerprojekt bereist. Auf dem ersten Teil der 4 000 Kilometer langen Route besucht er traditionelle Rentiernomaden in den Bergen und ein Tanzensemble sibirischer Ureinwohner. Er blickt mit hartgesottenen Hubschrauberpiloten in die mächtigsten Vulkankrater des asiatischen Kontinents und spricht im Militärhafen Petropawlowsk mit dem Beichtvater der russischen Atom-U-Boot-Flotte.
 
Am Sonntag (6. Juli, 18 Uhr) hat der Sender „Wale im Visier“ und ist unterwegsvor Japans Küste.
 
Sein halbes Leben lang war der Japaner Nagaoka Walfänger auf See. Heute verfolgt er die Wale noch immer, zusammen mit Touristen, als einer der ersten „Whalewatchers“ des Landes. ARD-Korrespondent Klaus Scherer ist mit ihm auf die Suche gegangen. Umgeben von angeblich wissenschaftlichen Walfängern und Naturschützern gerieten er und sein Team dabei oft zwischen die Fronten von Gegnern und Befürwortern des Walfangs. Ende Mai 2002 scheiterte ein weiterer Versuch Japans, das internationale Walfangverbot zu kippen.
 
In „Das Land der alten Menschen“ (6. Juli, 18.30 Uhr) beschäftigt sich Mario Schmidt mit Japans vergreisender Gesellschaft.
 
Keine Bevölkerung der Welt altert so schnell wie die japanische. In wenigen Jahren ist jeder vierte Japaner über 65. Die Bevölkerung schrumpft bereits. Bis 2050 wird es voraussichtlich 20 Millionen Japaner weniger geben. Die Geburtenrate ist zu niedrig, gleichzeitig erfreuen sich Japaner eines langen und meist gesunden Lebens. Fernost-Korrespondent Mario Schmidt ist durch das Land gereist und zeigt, wie sich die Gesellschaft schon jetzt verändert. Die rüstigen japanischen Rentner spielen Rugby, suchen sich neue Arbeit, übernehmen Ehrenämter oder lassen es sich dank dicker Sparbücher auf Reisen gut gehen. Die Wissenschaft entwickelt für sie Roboter, die ihnen auch im hohen Alter Beweglichkeit verleihen sollen. Am schnellsten schreitet die Vergreisung auf dem Land voran. Das malerische Bergdorf Hoshuyama etwa stirbt langsam aus. Die Dorfschule ist längst dicht, der Kindergarten hat kaum noch Kinder, und der Postbote guckt jeden Tag, ob die allein wohnenden Alten noch leben.
 
Der zweite Teil der Reihe „Von Sibirien nach Japan“ heißt „Im Bann der Inseln“ und ist am 6. Juli um 19 Uhr zu sehen.
 
Im Süden der bizarren Halbinsel Kamtschatka besucht Klaus Scherer zusammen mit erfahrenen Rangern Bären auf Lachsfang. Danach folgt er japanischen Spuren auf den verlassenen Nordkurilen um den majestätisch aus dem Meer ragenden Alaid-Vulkan, bis hin zum letzten Häuptling der Ainu-Ureinwohner auf Hokkaido. In der nebelverhangenen See der Inselkette gerät das ARD-Team in einen Taifun und im umstrittenen Grenzgebiet zwischen die Fronten des Kalten Krieges, der hier noch immer herrscht. Dabei holt die traurige Realität Scherer noch während des Drehs ein: zwischen den Inseln wird ein japanischer Krabbenfischer vom russischen Grenzschutz erschossen. „Auf keiner meiner Reisen war mir so mulmig geworden wie auf dieser“, sagt Scherer. „Wir fühlten uns wie im toten Winkel der Welt.“[cg]

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