FAZ: Stellt Fußball-Liga Leo Kirch ins Abseits?

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Frankfurt/Main. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) stößt die geplante Rückkehr des ehemaligen Premiere-Chefs Leo Kirchbei seiner geplanten Rückkehr ins Geschäft mit den Fußball-Bundesliga-Rechten auf Widerstand des Bundeskartellamts.

Die FAZ beruft sich dabei auf „Branchenkreise“, nach deren Informationen dieKartellamtswächter potentielle Interessenkonflikte Kirchs bemängeln würden.Leo Kirch, mittlerweile 81 Jahre alt, „will einerseits mit seiner neuen Agentur Sirius der Deutschen Fußball Liga (DFL) beim Verkauf der Fernsehrechte ab Sommer 2009 helfen“, heißt es bei der FAZ. Auf der anderen Seite wären Unternehmen, die zu Kirchs Einflussbereich zu zählen sind, mögliche Interessenten für die Fußballrechte.
 
In genau diesem Interessentskonflikt sieht das Kartellamt ein Problem, welches zu einer Wettbewerbsverzerrung bei der anstehenden Auktion der Übertragungsrechte ab dem Sommer 2009 führen könnte. Wegen der Untersuchung der Kartellwächter liegt der Verkauf der Fernsehrechte seit Montaten auf Eis.
 
Nach FAZ-Informationen machten in der Branche zunehmend Spekulationen die Runde, wonach sich die DFL wegen der wettbewerbsrechtlichen Querelen von ihrem Geschäftspartner Kirch trennen könnte. Eigentlich wollten DFL und Kirchs Firma Sirius die Bundesliga-Rechte gemeinsam vermarkten. Dies beschlossen beide Seiten im Oktober letzten Jahres. Drei Milliarden Euro sagte der Medienunternehmer den Vereinen als Garantieeinnahmen aus den Fernsehrechten für dei nächsten sechs Jahre zu.

Kirchs mehrfache Verflechtung ist in der Tat pikant. So ist der Medienunternehmer über seine Holdinggesellschaft KF 15 Großaktionär der Firma EM.Sport. Dieses Medienunternehmen kontrolliert nach FAZ-Angaben wiederum das Deutsche Sport Fernsehen (DSF). Das Sportfernsehen beriche in seinem Programm regelmäßig über die zweite Bundesliaga.
 
Neben dieser Auseinandersetzung tut sich ein weiteres Spielfeld auf. Die Pläne der DFL und von Kirch, den Abnehmern des Produkts „Fußballbundesliga“ nur noch fertig produzierte Übertragungen von Live-Spielen zu verkaufen, stoßen nicht nur bei potentiellen Interessenten, wie dem Pay-TV-Sender Premiere, auf heftigen Widerstand, sondern auch bei den Wettbewerbshütern vom Kartellamt.
 
Gerade auf der vor wenigen Tagen stattgefundenen Premiere-Hauptversammlung hatte Vorstandschef Michael Börnicke deutlich formuliert, an den Rechten für die Fußball-Bundesliga ein großes Interesse zu besitzen. Allerdings läuft ihm – wie anderen Bietern – ob des gestoppten Verfahrens die Zeit weg. [mg]

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10 Kommentare im Forum

  1. AW: FAZ: Stellt Fußball-Liga Leo Kirch ins Abseits? Sehr gute Entwicklung. Ich hoffe, dass der inzwischen weltfremde Kirch und der hinterhältige Seifert so richtig auf die Schnauze fallen.
  2. AW: FAZ: Stellt Fußball-Liga Leo Kirch ins Abseits? Ohne Kirch wird die DFL nicht weniger für ihr Produkt verlangen!
  3. AW: FAZ: Stellt Fußball-Liga Leo Kirch ins Abseits? Aber ohne Kirch wollen nicht zwei Münder von den TV-Geldern gestopft werden.
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