Norbert Schneider sieht im Pay-TV Zeiten für Goldgräber

Düsseldorf – Der Direktor der Landesanstalt für Medien in Nordrhein-Westfalen (LfM) sieht für eine gedeihliche Entwicklung des Pay-TV in Deutschland gute Chancen.

Dies äußerte Schneider gegenüber der „Westfälischen Rundschau“.US-Konzerne wie Viacom (MTV, Viva, Nick, Comedy Central), Turner (CNN, TNT), Murdoch (Fox) und Hearst (Cosmopolitan TV) würden an einem langfristigen Erfolg interessiert sein. Schneider in der Westfälischen Rundschau: „Der deutsche Fernsehmarkt ist einer der größten und ertragreichsten der Welt. In diesem Markt sind die Möglichkeiten, gute Geschäfte zu machen, noch lange nicht ausgereizt.“
 
Ein Blick in die Zukunft zeige ihm über ausländische Investoren: „Sie kaufen sich heute billig in den Markt ein, und wenn sie das Geld nicht morgen wieder verdient haben wollen, dann haben sie eine schöne Aussicht auf Erfolg.“ Schneider glaubt, dass die Konzerne, die jetzt auf Sendung gehen, einen guten Zeitpunkt erwischt haben: „Es gibt bei Goldgräbergeschichten immer mehrere Phasen: Die erste Generation der Goldsucher wird von den Indianern erschossen, die zweite macht das Geschäft. Wir sind in der zweiten Phase.“
 
Doch es gebe nicht nur Gewinner in diesem Spiel um die Zuschauergunst. Zu den Opfern eines überhasteten Engagements zählt Schneider gegenüber der Zeitung den gescheiterten Spielfilm-Kanal DasVierte. Er diente als Abspielstation für Streifen aus dem Sortiment des US-Konzerns NBC Universal. Das Publikum kam nur langsam auf den Geschmack, die Werbewirtschaft noch langsamer. Da hätten die Eigner die Nerven verloren. Sie veräußerten das Unternehmen. [mg]