Theaterkanal setzt auf Akin und „wilde Fünfziger“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Der ZDF Theaterkanal zeigt Fatih Akin nicht nur von seiner beruflichen Seite , sondern auch ganz privat. Außerdem erwartet Sie der Spielfilm „Die wilden Fünfziger“ nach einer Romanvorlage von Johannes Mario Simmel.

Der Dienstag (24. Juni) steht ganz im Zeichen Fatih Akins. Nach einem Porträt des Regisseurs zeigt der digitale Spartensender zudem sein Erstlingswerk „Kurz und schmerzlos“.

„Fatih Akin – mein Leben“ (21.15 Uhr)
 
Ein Tag im Februar 2004 änderte sein Leben, obwohl Fatih Akin auch vorher schon ein bekannter Regisseur war: Für seinen Film „Gegen die Wand“ erhielt er den Goldenen Bären bei der Berlinale – auf einen Schlag wurde er weltberühmt. Sein anhaltender internationaler Erfolg zeigt seitdem, dass es in den Filmen von Akin längst nicht mehr nur um die Befindlichkeiten von Gastarbeitern und ihren Kindern geht. Es sind universelle Themen, die Fatih Akin beschreibt. Beim Filmfestival in Cannes startete „Auf der anderen Seite“ im Wettbewerb. Der Film gewann den Preis für das beste Drehbuch und ist war die engere Wahl der Kandidaten für den Oscar als bester ausländischer Film aufgenommen worden. In seiner Dokumentation „Mein Leben“ begleitet Frank Eggers Fatih Akin bei seinem Triumph in Cannes, zeigt aber auch eine ganz andere Seite des Regisseurs.
 
„Kurz und schmerzlos“ (22 Uhr)
 
Gabriel, Anfang 20, Türke aus Hamburg-Altona, kommt gerade aus dem Knast. Die 15 Monat, die er wegen schwerer Körperverletzung absitzen musste, haben ihn in eine andere Richtung gelenkt: Bekehre deine Freunde, damit sie nicht wie du Scheiße fressen müssen. Seine Freunde sind der chaotische Grieche Costa und der smarte Serbe Bobby. Sie können es kaum erwarten, ihren alten Kumpel wieder zu sehen. Überschwänglich begrüßen sie ihn beim wichtigsten und ersten Termin nach dem Knast, der Hochzeit von Gabriels älterem Bruder Cenk. Bis auf Gabriel hat sich nicht viel verändert. Costa macht fleißig kleine Brüche, und Bobby träumt von einer Karriere als Gangster auf dem Kiez. Etwas ist neu: Alice, Bobbys Freundin, die Gabriel nur vom Hörensagen kennt. Alice ist still, schön und neugierig auf den Ex-Knacki, von dem sie so viel gehört hat. Fatih Akin schrieb das Buch und führte Regie bei dem Fernsehfilm von 1998, der glaubwürdige Charaktere inmitten des Hamburger Kiez-Milieus porträtiert.
 
Am Donnerstag (26. Juni) widmet sich der Theaterkanal um 0 Uhr mit dem Spielfilm „Die wilden Fünfziger“ eben jenem Jahrzehnt.
 
Jakob Formann kehrt 1945 aus dem Krieg heim und ist wild entschlossen, das versäumte Leben nachzuholen. Als er bei der US-amerikanischen Besatzungsmacht in Linz als Dolmetscher arbeitet, lässt ihn ein Glücksfall zum Unternehmer werden. Formanns Aufstieg zum Chef einer Unternehmensgruppe vollzieht sich in der Goldgräberatmosphäre des Wirtschaftswunders unaufhaltsam. Formann wird auch noch Bauunternehmer, Fabrikant und Verleger. Er sammelt Statussymbole wie andere Leute Briefmarken und bleibt dabei doch der Mann kleinbürgerlicher Herkunft, der lieber Schmalzbrote als Austern isst.
 
Die Vorlage für „Die wilden Fünfziger“ stammt von Johannes Mario Simmel, der mit den Mitteln eines modernen Schelmenromans den ersten Nachkriegsjahrzehnten einen ironischen Spiegel vorhielt. Peter Zadek hat daraus eine originelle komödiantische Filmrevue, einen abwechslungsreichen und bunten Bilderbogen gemacht, hinter dessen manchmal greller Fassade Kritik an den wirtschaftswunderlichen Zeitläufen spürbar wird. Die Verfilmung aus dem Jahr 1983 ist mit Schauspielern wie Boy Gobert, Christine Kaufmann, Sunnyi Melles, Eva Mattes und Willy Millowitsch glänzend besetzt. [cg]

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