WDR-Chefin Piel verlangt von Brüssel Gleichbehandlung im Internet

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Dortmund – Die EU-Wettbewerbskommission in Brüssel soll bei den Internet- Auftritten von ARD und ZDF dieselben Maßstäbe anlegen wie bei der BBC.

Das verlangte WDR-Intendantin Monika Piel gestern in einem Interview mit der in Dortmund erscheinenden Westfälischen Rundschau (Donnerstagsausgabe). Die Kölner Senderchefin erklärte: „Wir wollen unsere Kernaufgaben nur so erfüllen, wie die BBC das auch darf.“ Dazu zählte sie neben Information und Kultur ausdrücklich auch die Unterhaltung.
 
Sie beklagte im WR-Interview: „Ich kenne kein anderes Land in Europa, in dem Internet-Auftritte öffentlich-rechtlicher Sender so stark eingeschränkt werden sollen wie hier.“ Piel sprach sich ferner für einen weitgehenden Verzicht auf Sponsoring aus. Nur beim Sport müsse Sponsoring in Kauf genommen werden, weil nur so die TV-Rechte zu haben seien. Andernfalls „müssten wir uns von der Sportberichterstattung verabschieden“.
 
Zugleich ging Piel auf einen Vorstoß von Springer-Chef Matthias Döpfner ein. Döpfner hatte vorgeschlagen, wenn die Öffentlich-Rechtlichen auf TV-Werbung verzichteten, sollten sie freie Hand im Netz haben. Dazu sagte Piel: „Wenn unsere Ausfälle durch Werbeverzicht voll kompensiert würden, könnten wir über Döpfners Vorschlag diskutieren. Ich glaube aber nicht, dass die Gebührenzahler bereit wären, 1,42 Euro (pro Monat; Red.) mehr zu zahlen.“[mg]

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