Mainz, Saarbrücken – Die öffentlich-rechtlichen Sender haben in näherer Zukunft nicht vor, ein Broadcast-Flag einzuführen.
Wie Herbert Tillmann, der Vorsitzende der Produktions- und Technikkommission (PTKO) der Öffentlich-Rechtlichen, auf Anfrage von DIGITAL FERNSEHEN sagte, soll „für öffentlich-rechtliche Programmangebote immer gelten, dass kein Dritter z. B. über technische Verfahren wie ein ‚Broadcast-Flag‘ Einfluss darauf zu nehmen hat, ob die Programme aufgezeichnet werden dürfen oder nicht.“
Auch könne davon ausgegangen werden, dass der größte Anteil der Free-TV-Programme von Nutzern frei aufgezeichnet werden könne. Ganz ausgeschlossen kann ein Broadcast-Flag jedoch nicht. Denn entscheidend ist bei angekauften Fremdproduktionen nach wie vor die Rechtesituation. „Hier ergibt sich im Ergebnis aus dem Rechteerwerb, wie die Verwertung auszusehen hat und welche Freiheitsgrade der Zuschauer eingeräumt bekommt“, sagte Tillmann weiter.
Auch das ZDF zeigte sich gegenüber DIGITAL FERNSEHEN zuversichtlich, dass in Zukunft „keinerlei Maßnahmen“geplant seien, „die eine Aufzeichnung oder Vervielfältigung seiner Sendungen zu privaten Zwecken unterbinden würden.“ Der Verband der US-Filmindustrie, die Motion Picture Association of America (MPAA) hatte jüngst einen neuen Anlauf unternommen, das so genannte Broadcast-Flag durchzusetzen. Daraufhin hatte es in Medienkreisen Spekulationen über eine mögliche Einführung in Deutschland gegeben. [mg]
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