Eins Festival gratuliert Götz George zum 70.

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – Am 23. Juli wird Götz George, Schauspieler und Schimanski-Darsteller, 70 Jahre alt. Seinen Geburtstag feiert Eins Festival mit der Schimanski-Woche.

Jeden Abend können sich die Zuschauer dann über einen Tatort- oder Schimanski-Film aus den Jahren 1981 bis heute freuen.

Daneben betrachtet Eins Festival mit „Wagners Meistersänger – Hitlers Sigfried“ auch ein Stück Zeitgeschichte aus dem Blickwinkel einer schillernden Künstlerpersönlichkeit: Max Lorenz, den bedeutendsten Wagnertenor seiner Zeit, der – mit einer Jüdin verheiratet und wegen homosexueller Neigungen vor Gericht gestellt – von den Nazis geschützt wurde.
 
„Wagners Meistersänger – Hitlers Siegfried“, Sendetermin: Sonntag (27. Juli, 20.35 Uhr), Auf den Spuren von Max Lorenz, Film von Eric Schulz
 
Max Lorenz’ Darstellung des „Siegfried“ machte ihn zum führenden Protagonisten auf der Festspielbühne in „Hitlers Bayreuth“. Vielen Nazis war er wegen seiner Ehe mit einer Jüdin und seiner Homosexualität allerdings ein Dorn im Auge. Sein Ausnahmerang sicherte ihm in der Not immerhin den Schutz von ganz oben: Als ihm aufgrund homosexueller Umtriebe der Prozess gemacht wurde, befahl Hitler, das Verfahren auf Eis zu legen. Hermann Göring wiederum stellte Lorenz und seiner jüdischen Frau ein Protektionsschreiben aus, nachdem SS-Leute mit einem Deportationsbefehl vor der Tür standen. Die Geschichte von Max Lorenz ist eng verknüpft mit der Geschichte des Hauses Wahnfried in Bayreuth von Weimarer Zeiten bis hinein in die Bundesrepublik.
 
Die Fernsehdokumentation über den Ausnahmesänger gibt Auskunft über Heldenideal und Wagnerdarstellung der damaligen Zeit, sucht Antworten auf Fragen zur Karriere von Max Lorenz während des Dritten Reiches und berichtet über Komplikationen, denen er ausgesetzt war.
 
Der Film zeigt Max Lorenz in Archivaufnahmen, die einen Zeitraum von vier Jahrzehnten umspannen. Darüber hinaus kommen zahlreiche Bühnenkollegen und Zeitzeugen zu Wort. Sie lauschen im Film simultan Lorenz’ Stimme, wobei die Kamera dabei Reaktionen und Kommentare der einzelnen Zuhörenden festhält. Die Kunst von Max Lorenz, Zeugnis einer längst vergangenen Ära der Operngeschichte, wird auf diese Weise zur faszinierenden Gegenwart.
 
Zum 70. Geburtstag von Götz George widmet das digitale Kulturprogramm der ARD ab27. Juni dem Schauspieler gleich eine ganze Schimanski-Woche. Am Sonntagnachmittag bildet der Film „Nicht reden, machen“ den Auftakt. An sechs aufeinander folgenden Abenden können die Zuschauer dann Götz George in seiner Paraderolle erleben – als Duisburger Kriminalhauptkommissar im „Tatort“ und als späteren privaten Kriminalisten in der Filmreihe „Schimanski“.
 
Eins Festival zeigt unter anderem die jeweils erste und letzte Folge beider Krimi-Formate. Ein Jahrzehnt lang, von 1981 bis 1991, teilte der „Tatort“-Kommissar Schimanski die deutsche Fernsehnation: Für die einen war er der Kämpfer für Gerechtigkeit und wurde schließlich zur Kultfigur, für die anderen war er eher ein Gesetzesbrecher, dem etwas Schmuddeliges anhaftete. Götz George verkörperte die facettenreiche Figur und schrieb damit ein Stück Fernsehgeschichte: Er war der populärste „Tatort“-Kommissar aller Zeiten. Als unabhängiger Einzelkämpfer ist Schimanski seit 1997 wieder im deutschen Fernsehen präsent. Wenn die Duisburger Polizei oder Staatsanwaltschaft nicht mehr weiter weiß, setzt sie auf „Schimmis“ Engagement für Gerechtigkeit, um ihnen bei der Lösung derschwierigen Fälle zu helfen. Bis dato hat er fast ein Dutzend neue Fälle geklärt.
 
Die Filme der Schimanski-Woche im Einzelnen:
 
„Nicht reden, machen: Götz George zum 70. Geburtstag“, Sonntag (27. Juli), 15.45 Uhr, Ein Film von Marika Ulrich
 
„Tatort – Duisburg Ruhrpott“, Sonntag auf Montag (28. Juli), 0 Uhr, Fernsehfilm Deutschland 1981, Die Schimanski-Woche: Der erste Tatort mit Schimanski
 
„Tatort: Zahn um Zahn“, Montag auf Dienstag (29. Juli), 1 Uhr, Fernsehfilm Deutschland 1987, Die Schimanski-Woche: Schimanski mal von der weichen Seite, FSK 16
 
„Tatort – Der Fall Schimanski“, Dienstag auf Mittwoch (30. Juli), 1 Uhr, Fernsehfilm Deutschland 1991, Die Schimanski-Woche: Sein letzter Fall mit Thanner
 
„Schimanski – Blutsbrüder“, Mittwoch auf Donnerstag (31. Juli), 1 Uhr, Fernsehfilm Deutschland 1997, Die Schimanski-Woche: Einer seiner ersten Aufträge
 
„Schimanski – Rattennest“, Donnerstag auf Freitag (1. August), 1 Uhr, Fernsehfilm Deutschland 1998, Die Schimanski-Woche: Einer der ersten Aufträge
 
„Schimanski: Schicht im Schacht“, Freitag auf Samstag (2. August), 1.05 Uhr, Fernsehfilm Deutschland 2008, Die Schimanski-Woche: Sein letzter Auftrag?[cg]

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