Konkurs: Satforce-Restrukturierung wegen Zerwürfnis gescheitert

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Salzburg – Während bereits am 17. Juni 2008 beim Landgericht Salzburg das Konkursverfahren über das Vermögen des österreichischen Unternehmens Satforce Kommunikationstechnik GmbH (Hallwang) eröffnet wurde, kommen nun auch die Gründe für den Konkurs an Tageslicht.

Nach Angaben des Unternehmens resultierte das Wachstum der Firma aus der Entwicklung von elektronischen Geräten, dem Handel mit Satelliten- und Kommunikationstechnik, wobei auch der Vertrieb von Geräten aus der Unterhaltungselektronik dazu gehörte. Dieser Geschäftszweck wurde in enger Zusammenarbeit mit einem koreanischen Hersteller durchgeführt.
 
Aufgrund der Verschlechterung der Zusammenarbeit mit diesem Hersteller verschlechterte sich der für den Unternehmenserfolg zwingend notwendige technische Support und dabei insbesondere die Lieferung von Programm-Updates und Ersatzteilen massiv bzw. blieb gänzlich aus. Die mittelbare Folge davon war der Konkurs (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) des Unternehmens.
 
„Nachdem die Schuldnerin die Umsatzerwartungen des erwähnten Herstellers nicht erfüllen konnte, kam es zum Zerwürfnis und zur Auflösung des Distributionsvertrages. Daraus resultierte ein erheblicher Umsatzverlust, sowie der Verlust bedeutender Kunden“, heißt es dazu beim österreichischen „Kreditschutzverband von 1870“ (KSV). Der KSV betreut einen Großteil der 111 Gläubiger von Satforce. Auf der Internetseite des Verbandes werden zudem weitere Angaben über die Insolvenz von Satforce gemacht.
 
Ende 2005 wurde die Vertretung eines anderen koreanischen Herstellers übernommen. Gemeinsam starteten beide die Entwicklung der Eigenmarke „Eycos“. Doch die Anfangsinvestitionen zur Platzierung der Geräte in großen Handelsketten konnten nicht zurückverdient werden. 2007 trat dann eine für das Unternehmen fatale Änderung der Marktsituation ein. Die Konkurrenz aus China, den östlichen EU-Ländern und durch den Internethandel nahm zu.
 
Für eine Änderung der Produktpalette und weitere Investitionen fehlten jedoch Satforce die finanziellen Mittel. Das Satforce-Management leitete daraufhin Restrukturierungsmaßnahmen ein, diese aber griffen nicht in ausreichendem Maße. Ende April 2008 schließlich wurde der Betriebsmittelkredit fällig gestellt.
 
Da die Bedienung der Forderung durch den Kommunikationstechnik-Händler nicht möglich war, wurde versucht einen Investor zu finden. Diese Bemühungen scheiterten jedoch, sodass eine Insolvenz nicht zu vermeiden war.
 
Von der Insolvenz sind sieben Angestellte des Unternehmens betroffen. Die Firma verfügt nach KSV-Angaben über rund 1,5 Millionen Euro an Aktiva und 2,2 Millionen Euro an Passiva, wovon rund 1,6 Millionen Euro an Bankverbindlichkeiten zu Buche stehen. [mg]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Konkurs: Satforce-Restrukturierung wegen Zerwürfnis gescheitert Hallo User, das ist sehr schlimm für die eycos Satreceiver Eigentümer. Nach wie vor ist die Internetseite www.eycos.de erreichbar. Dort gibt es einen Support für Firmware und Softwareupdates. Garantieservice und Support wurde von Satforce eingestellt bzw. die Firma ist in Deutschland und Österreich telefonisch nicht mehr zu erreichen. Es ist zu hoffen, da die Geräte noch im Internethandel verkauft werden, das es eine Lösung geben wird. hansrainer
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