Zeitschriftenverleger kritisieren Internet-Offensive der BBC

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ) sieht in dem geplanten Launch von 65 neuen Websites durch die öffentlich-rechtliche Anstalt BBCin Großbritannien seine Befürchtungen bestätigt, dass sich staatlich finanzierte Internetmedien auch in Deutschland ungebremst ausdehnen werden.

„Da entstehen regelrechte Medienkombinate. Dass dies selbst mit dem in Deutschland häufig als Vorbild gepriesenen Public-Value-Modell der BBC möglich sind, zeigt, wie unverzichtbar eine klare gesetzliche Beschränkung des Online-Auftrags ist“, erklärt VDZ-Geschäftsführer Wolfgang Fürstner. „Schaut mansich die Beteiligungsverhältnisse der öffentlich rechtlichen Anstalten an TV-Produktionen und großen Studiokomplexen einmal genauer an, wird deutlich, wohin der Weg führen kann.“
 
Da ARD und ZDF jede erfolgreiche Ausdehnung ihrer Online Aktivitäten umgehend durch eine dann verfassungsrechtlich garantierte Gebührenerhöhung finanzieren können, ist nicht zu erwarten, dass sie bei ihren mehrfach bekundeten Wachstumswünschen im Netz aus eigenem Antrieb maßvoll agieren. Fürstner: „Daher appellieren wir an die Ministerpräsidenten, im Rundfunkstaatsvertrag klar und eindeutig gesetzlich festzulegen, dass staatlich finanzierte pressemäßige Berichterstattung auch online unzulässig bleibt.
 
Darüber hinaus bekräftigt der VDZ seine Forderung nach Nachbesserung bei der Negativliste zum Thema Ratgeber. Sendungsbezogene Ratgeberportale würden eine Negativliste in ihr Gegenteil verkehren. Daher sollten Ratgeberportale generell untersagt werden. [mg]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Zeitschriftenverleger kritisieren Internet-Offensive der BBC Ich denke mir mal, das es die BBC weniger als überhaupt nicht interessiert was deutsche Zeitungsverleger an irgendeinem ihres Tuns zu kritisieren haben. Alles nur heisse Luft, wo man sich die Druckfarbe und/oder den Strom sparen hätte können.
  2. AW: Zeitschriftenverleger kritisieren Internet-Offensive der BBC Weichspülmeldungen will ich nicht mehr. Letzte Woche die "Journalisten schreiben alle voneinander ab"-Meldung oder (vorsicht lang) http://www.medienheft.ch/kritik/bibliothek/k08_BergerRoman_01.html erklären, wie der Hase läuft. Wenn Pro7, DF, Golem, Heise, SPON,... Werbeeinnahmen für seine dpa/reuters-Weiterleitungs-Meldungen verliert, haben sie es verdient, weil solche wertlosen PR-Meldungen-Weiterleiten-Geschäftsmodelle keinen Schutz geniessen (Facharbeiter+Handwerker werden gesucht, da kann man anständig Geld verdienen). Schützenswerter journalistischer Content ist dort nämlich kaum zu finden. Das meine GEZ-Gebühren dafür verwendet werden, ist schlecht. Das meine Konsumausgaben (=Einnahmen der Industrie welche in der Werbung landen) dort landen, ist auch nicht viel besser, aber oft wohl effizienter als überfetteter Staatsfunk wo jede Partei ihre Meschpoke unterbringen muss. Das ÖR nicht (mehr) seriös berichtet, ist klar. Aber die Privaten ja auch nicht. Man kann ja schlecht die Wahrheit über IKB berichten, wenn man (warum auch immer) dieselben Geldverschwender/Politiker oder Partei-Kumpanen abends in der Talkshow sitzen haben will um z.B. Sportlern die Teilnahme an einer Diktatur-Olympiade zu verbieten während (pseudo-demokratische) Politiker munter nach China fahren und sich nicht einmal schämen. Die Probleme sitzen also wo anders, als wer welche Berichte ins Internet stellen darf. Die Presse/Journalisten sollen sich diesen Namen/Bezeichnung erst mal wieder verdienen. Weichspülmeldungen/PR-Meldungen ohne die geringste Recherche will ich nicht mehr.
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