Keine Konkurrenz zwischen Print und Lokal-TV im Internet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Die Fragen, ob im multimedialen Online-Portal die Zukunft der lokalen Berichterstattung liegt und ob die Lokal-TV-Anbieter durch die neuen Konkurrenten im Internet unter Druck geraten standen bei den Lokalrundfunktage 2008 im Mittelpunkt eines Workshops.

Die regionalen Zeitungsverlage binden zunehmend Video-Beiträge in ihre Online-Angebote ein. Liegt im multimedialen Online-Portal die Zukunft der lokalen Berichterstattung? Und geraten Lokal-TV-Anbieter durch die neuen Konkurrenten im Internet unter Druck?

Gerade die Diskussion der zweiten Frage flammte während eines von Bianca Bauer-Stadler, Müller Medien, moderierten Workshops bei den Lokalrundfunktagen 2008 immer wieder auf.
 
„Wir sind keine Fernsehleute, wir sind Printleute“, konstatierte Thomas Gerlach, Leiter des Online-Portals „Nordbayern.de“(Verlag Nürnberger Presse/ Nordbayerische Verlagsgesellschaft). „Unser Ziel ist nicht, eine Konkurrenzsituation heraufzubeschwören“, bekräftigte er, schon gar nicht mit lokalen Fernsehanbietern. Fernsehen sei immer noch „Push“-Medium, während Zeitung ein „Pull“-Medium sei. Zielgruppe seien beispielsweise Nutzer am Arbeitsplatz-PC im Büro, die kurz Zeit haben, einen eineinhalb Minuten langen Video-Beitrag anzuschauen, oder der Zeitungsleser, der zum Veranstaltungsberichtdie Bilder im Netz findet. Für Online-Videos gebe es im Markt genügend Platz für alle Anbieter. Möglicherweise gelte das aber nicht für Live-Fernsehen.
 
Auf die Frage nach der Refinanzierung antwortete Thomas Gerlach: „Es geht nicht in erster Linie um kurzfristige Monetarisierung, sondern es geht um Reichweite.“ Ferner sei erforderlich, dass die Online-Vermarktung standardisiert werde, um dort auch mit Umsätzen im Cent-Bereich Geld verdienen zu können.
 
Klaus Ebert von Axel Springer sagte hingegen: „Die Kosten sind exorbitant und sie sind auch nicht refinanzierbar zur Zeit.“ Das hänge mit noch zu hohen DSL-Flatrates in Deutschland sowie mit der fehlenden Versorgung der Landbevölkerung mit schnellen Internet-Zugängen zusammen. [mw]

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