US-Wahlkampf treibt TV-Werbeausgaben der Kandidaten in die Höhe

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Washington/New York – Das Rennen um die US-Präsidentschaft steuert auf einen neuen Rekord bei den Ausgaben für Fernsehwahlwerbung zu: Bis zur Abstimmung Anfang November dürften die beiden Rivalen Barack Obama und John McCainmehr als 800 Millionen Dollar investieren.

Darüber berichtet die Nachrichtenagentur Reuters (Online). Die bisherige Höchstmarke, so die Agentur, wurde 2004 erzielt. Damals gaben die Kandidaten gemeinsam eine halbe Milliarde Dollar für TV-Spots aus, wie Evan Tracey von der auf die Auswertung von Wahlwerbung spezialisierte Campaign Media Analysis Group am Mittwoch sagte.
 
Ein Großteil des Geldes wird aus Obamas Kassen an die Fernsehanstalten fließen. Der demokratische Präsidentschaftsbewerber sammelte bis Ende Mai bereits 286 Millionen Dollar an Spenden – und bis November werden wohl noch etliche weitere Hundert Millionen hinzukommen. McCain baut hingegen auf 85 Millionen Dollar, die der Republikaner aus der Bundeskasse erhält. Obama hatte seinen Verzicht auf finanzielle Unterstützung vom Staat im Wahlkampf erklärt, da er auf private Spenden nicht verzichten wollte. „McCain hat das Potenzial, konkurrenzfähig zu bleiben. Aber ich denke, auf mehr kann er nicht hoffen“, sagte Tracey.
 
Obama hat bereits Sendezeit in Bundesstaaten erworben, die als Hochburg der Republikaner gelten, etwa Alaska, Montana und Indiana. Er hofft, dass McCain dadurch selbst dort unter Zugzwang gerät, wo er sich seiner Wähler eigentlich sicher war. Außerdem wird damit gerechnet, dass Obama verstärkt während großer TV-Ereignisse wie den Olympischen Spielen oder bei Baseball-Partien Werbung schaltet und zugleich jüngere Wähler über Spots im Musikkanal MTV erreichen will. Selbst im YouTube-Zeitalter ist TV-Werbung nach Einschätzung der Experten immer noch der beste Weg, breite Massen zu erreichen.
 
Der Geldsegen im Wahljahr kommt den TV-Sendern nach Angaben von Reuters gerade recht. Die klassischen Werbekunden wie Auto- und Immobilienkonzernen sowie Finanzdienstleister laufen ihnen derzeit davon, da sie unter der schwachen Konjunktur leiden. Profitieren werden unter anderem die großen Sendeanstalten CBS, das zu General Electric gehörige NBC und Walt Disneys ABC.
 
Die Branchenkenner von ZenithOptimedia erwarten 2008 einen Anstieg der Werbeeinnahmen bei den großen Netzwerken und bei Lokalsendern von zwei bis drei Prozent, bei den Kabelanstalten dürfte es ein Plus von sechs Prozent sein. [mg]

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