Shakespeare-Woche beim ZDF Theaterkanal

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Der ZDF Theaterkanal setzt ab 12. Juli ganz auf die Zugkraft von William Shakespeare und zeigt in Diskussionsrunden, Theaterdramen und bearbeiteten Aufführungen, dass seine Texte noch heute relevant sind.

„Shakespeare extra: Macht“, Samstag, 12. Juli, 21.05 Uhr
 
„Die ganze Welt ist Bühne“ – und William Shakespeare hatte Recht damit. Königsmörder, Helden, Verführer: Parteitage, Vorwahlen, Fernsehduelle sind längst perfekt inszenierte (Theater)-Aufführungen geworden. Wichtiger als der politische Inhalt ist heute oft das reibungslose Funktionieren des Schauspiels für die Massen. Moderatorin Thea Dorn diskutiert darüber mit der Unternehmensberaterin und Literaturwissenschaftlerin Gertrud Höhler, der Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh, mit Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble sowie dem Dramatiker und Lyriker Albert Ostermaier.

„Anatomie Titus Fall of Rome – ein Shakespearekommentar“, anschließend, 21.50 Uhr
 
Shakespeares „Titus Andronicus“ ist eines der blutrünstigsten Dramen der Theatergeschichte. Der Kampf der Kulturen wird entlang einer bis ins letzte ausgetragenen Blutfehde zwischen rivalisierenden Geschlechtern verhandelt. Dabei geht es um Herrschaft und Loyalität, um Unterdrückung und Rache und um die Unmöglichkeit von Liebe und Achtung in einer auf Machterhalt und Hegemonie ausgerichteten Welt. Hatte Heiner Müller seine Bearbeitung des Shakespeare-Textes noch eher auf den Ost-West- respektive Nord-Süd-Konflikt bezogen, so nimmt der niederländische Theatermacher Johan Simons Müllers den klaren, sprachgewaltigen Text und bezieht ihn auf die Gegenwart. Seine Inszenierung wurde 2004 in den Münchner Kammerspielen aufgezeichnet.
 
„What ay to do? – Schüler spielen Shakespeare“, Sonntag, 13. Juli, 17.30 Uhr
 
„Schülertheater“ – in jeder professionellen Kritik ein Schimpfwort. Dabei ist Schülertheater ein soziales und kreatives Experimentierfeld wie es kein schöneres gibt. Jedenfalls beim Festival „Liebe Macht Tot(d) – Schüler spielen Shakespeare“. 148 Theatergruppen hatten sich beworben, fünf wurden im Mai 2008 zum Festival nach Berlin eingeladen. Liebe, Macht, Tod – sehr unterschiedlich und sehr überraschend werden diese Themen von den Schülern auf die Bühne gebracht. Drei junge Journalistinnen, Bettina Koller, Gianna Schellenberg und Eva-Maria Träger, haben die Schülerinnen und Schüler während des Festivals mit der Kamera begleitet.
 
„hamlet.net“, anschließend, 18.00 Uhr
 
Hamlet? Das war für die Jugendlichen zunächst mal nur Schulstoff. Einer der ganz großen dramatischen Brocken. Schließlich handelt es sich bei diesem Projekt um die erste eigene Inszenierung der Schüler ohne den kritischen Blick ihrer Spielleiterin. Hamlet bekommt in dieser Inszenierung keine Stimme. Er hat keinen Text, um seiner Sprachlosigkeit Raum zu geben. Dafür wird den anderen Figuren umso mehr die Möglichkeit gegeben, ihre Verstrickungen in einem Netz aus Macht, Pflichterfüllung, persönlichen Interessen, Egoismus und Politik zu zeigen. Aufgeführt wird Shakespeares Drama von der Theatergruppe am Goethe-Gymnasium Schwerin.
 
„hamlet_X“, Täglich zum Sendeschluss (ca. 2 Uhr)
 
Herbert Fritsch, Erfinder und künstlerischer Leiter des Unterfangens, beschäftigt sich seit 2000 mit dem Hamletmythos und lässt diese „alte Geschichte“ durch alle Medien und Filter rauschen, sammelt Geschichten und Erzähler, Erzählweisen und Bilder. Über allem steht die Behauptung, dass man durch den Hamlet-Filter alle anderen Geschichten dieser Welt erzählen kann. Die Biografien der Erzähler fließen in die Geschichten ein, die Grenze zwischen Realität und Fiktion wird bewusst verwässert. Alles könnte so gewesen sein, etwa wenn der Rockstar Bela B von seiner Zeit als Maitre de Plaisir am dänischen Hof erzählt, von wilden Partys, Drogen und Saufgelagen. [cg]

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