Verbraucherzentrale erwirkt einstweilige Verfügung gegen Unitymedia

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Düsseldorf/Köln – Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat gegen den TV-Kabelnetzbetreiber vor dem Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung erwirkt.

Dies bestätigte eine Sprecherin der Verbraucherzentrale gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Anlass für die einstweilige Verfügung sei das Geschäftsgebaren von Unitymedia, Kunden, die im Rahmen einer Frühbucheraktion ein Arena-Bundesliga-Abot bestellt hätten, ungefragt zum 1. August für weitere fünf Euro monatlich die Freischaltung des Pay-TV-Pakets „Digital TV Plus“ anzukündigen. Ein Widerruf für diese unbestellte Leistung sei nur über eine kostenpflichtige Hotline möglich.

Da die Verbraucherzentrale NRW dieses Geschäftsgebaren als unzulässig bezeichnet, hat sie vor dem Landgericht Köln jetzt den Erlass einer einstweiligen Verfügung erwirkt. Darin wird Unitymedia untersagt, Verbrauchern unverlangt kostenpflichtige Dienstleistungen wie das Paket „Digital TV Plus“ anzukündigen und anschließend zu erbringen. Damit wurde der entgeltpflichtigen Freischaltung des unbestellten Extras ein wirksamer Riegel vorgeschoben.
 
Unitymedia hatte dazu zwischenzeitlich eine Unterlassungserklärung abgegeben. Hierin verpflichtete sich der Kabelnetzbetreiber zwar, die unverlangte Leistung nicht mehr anzukündigen, verzichtet aber ausdrücklich nicht darauf, Kunden das Programmpaket weiterhin ohne Bestellung zuzusenden. Dies hat die Verbraucherzentrale NRW nun jedoch per einstweiliger Verfügung durchgesetzt.
 
Bei der Unitymedia-Pressestelle war kein Ansprechpartner mehr für eine Stellungnahme erreichbar. Wir informieren Sie, sobald neue Details vorliegen. [fkr]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Verbraucherzentrale erwirkt einstweilige Verfügung gegen Unitymedia Mein Vorschlag: Einen natürlichen Wettbewerb in den Kabelnetzen schaffen! Oder die Anbieter nicht nur per einstweiligen Verfügungen zähmen, sondern mit richtig hohen Geldstrafen zur Vernunft bringen. Das ist imho der einzige Weg, um diese kranken Geschäftspraktiken aus der Welt zu schaffen. Zuerst schnürt man Produkte, die der Kunde nicht haben will (drittklassiges Pay-TV zum Premium-Preis, Zwangsreceiver für grundverschlüsseltes Free-TV), und dann versucht man, diese fragwürdigen Angebote durch kriminelle Methoden an den Mann zu bringen. Da bleiben einem die Worte weg.
  2. AW: Verbraucherzentrale erwirkt einstweilige Verfügung gegen Unitymedia Wie willste denn beim Kabel einen richtigen Wettbewerb schaffen? Sollen jetzt alle möglichen Netzbetreiber ihr Kabel vor jede Haustüre legen damit man auswählen kann? Beim Kabel wird es NIE einen richtigen Wettbewerb geben. Deshalb werden Versuche wie die von Unitiymedia an der Tagesordnung bleiben. Ob Geldstrafen bei einem Monopolisten was helfen wage ich zu bezweifeln. Wenn die Strafen zu hoch ausfallen werden einfach die Preise erhöht und am Ende zahlts der Kunde.
  3. AW: Verbraucherzentrale erwirkt einstweilige Verfügung gegen Unitymedia Die "Jetzt Digital"-Kampangne wurde doch mit der Medienanstalt NRW entwickelt. Wie lange soll die noch dauern? radred24
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