Hilker : Solange TV-Stars mehr bekommen als ein Ministerpräsident, muss Gebühr nicht steigen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Dresden – Zum 1. Januar soll die Rundfunkgebühr um 95 Cent auf 17,98 Euro im Monat steigen. Dabei haben ARD und ZDF ihre Sparpotenziale noch gar nicht ausgeschöpft, kritisiert Heiko Hilker,Medienexperte der Linksfraktion im sächsischen Landtag.

„Manche Moderatoren, wie z. B. Carmen Nebel, Florian Silbereisen, Frank Plasberg oder Anne Will verdienten mit einer Sendung mehr als ein Ministerpräsident im Monat. Dabei sind die Nebenverdienste, wie sie zum Beispiel Johannes B. Kerner exzessiv nutzt, noch gar nicht mit eingerechnet. Und auch viele Intendanten lassen sich ihre Arbeit besser vergüten als die Ministerpräsidenten“, merkt der Politiker an und kritisiert: „Solange Talkshow-Moderatoren mit einer Sendung mehr verdienen als ein Ministerpräsident im ganzen Monat, gibt es keinen Grund, die Rundfunkgebühren zu erhöhen!“
 
Ein Blick in die Niederlande zeige, dass und wie diesem finanziellen Missverhältnis begegnet werden könne. Nach Hilkers Darstellung will die niederländische Regierung die Spitzengehälter der Stars des öffentlich-rechtlichen Rundfunks drastisch kürzen. Künftig sollen Moderatoren oder Star-Reporter dort nicht mehr als 200 000 Euro pro Jahr verdienen dürfen. Dies habe der für Medien zuständige Minister Ronald Plasterk angekündigt. Auslöser dafür waren Jahresgehaltszahlungen für Medienstars in Höhe von bis zu 500 000 Euro.
 
Hilker moniert weiter: „Deutsche Star-Moderatoren liegen da jedoch weit drüber. Neben dem Moderationshonorar von ca. 15 000 Euro pro Sendung erhalten sie für ihre Produktionsfirmen noch einen garantierten Gewinn von sieben Prozent auf die gesamten Kosten. Auf diese Weise kommen im Jahr schnell ein bis zwei Millionen Euro zusammen.“
 
Der Politiker sehe ein, dass bestehende Verträge nicht geändert werden könnten. Allerdings sollte bei Neuverhandlungen das jeweilige Honorar nach unten angepasst werden. Es sei kaum anzunehmen, dass die Mehrzahl freier Moderatoren zu den jetzigen Bedingungen von RTL, Sat.1 oder anderen kommerziellen Sendern übernommen wird. [mg]

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