Österreich: Kabel-TV-Sender verkauft „Studiogespräche“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Eisenstadt, Österreich – Das Burgenländische Kabelfernsehen bietet den österreichischen Parteien im gegenwärtigen Nationalrats-Wahlkampf der Alpenrepublik Sendezeit an.

An und für sich kein ungewöhnlicher Vorgang, doch der Sender will Geld dafür und macht eine Einladung zur „Elefantenrunde“ am Wahlabend von einer Buchung abhängig. „Das Burgenländische Kabelfernsehen (BKF), das dem Landesstromversorger Bewag gehört, bereitet sich akribisch auf die Nationalratswahl vor. Alle Landtagsparteien wurden über die geltenden Werbemöglichkeit und -tarife informiert. In der Angebotspalette findet sich, meint FP-Landeschef Johann Tschürtz, eine echte Innovation“, schreibt die österreichische Zeitung „Der Standard“. Für etwa 1 500 Euro netto können die Wahlwerber ein 10-minütiges „Studiogespräch“ buchen, schreibt das Blatt in seiner Onlineausgabe.
 
„Ich habe“ sagt Tschürtz, „nachgefragt beim BKF. Und man hat mir gesagt, bei der abschließenden Elefantenrunde vor der Wahl werden dann nur jene Parteien eingeladen, die so ein Studiogespräch gebucht haben“ – mit dieser Aussage zitiert das Blatt den Politiker.
 
Georg Pehm, der Landesgeschäftsführer der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), kenne das Angebot nicht, fände aber auch „nichts dabei, wenn es eindeutig als Werbung gekennzeichnet wird“. Eine Kopplung von Buchung und Berichterstattung fände aber auch er unstatthaft.
 
„Der Standard“ ersuchte das BKF naturgemäß um eine Erläuterung des zumindest verwirrenden Angebots. Nach Rücksprache mit der Geschäftsführung des Landes-Unternehmens hieß es aber bloß lapidar: „Eine offizielle Stellungnahme gibt es nicht.“[mg]

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