Dmax auch ohne Fußball und Erotik erfolgreich

München – Der für Männer konzipierte Sender aus dem Hause Discovery fährt ein Alternativprogramm und erfreut sich trotzdem großem Zuspruch.

Das berichtet die Online-Ausgabe der „Süddeutschen Zeitung“. An seiner Spitze steht demnach eine der wenigen Geschäftsführerinnen von deutschen Fernsehsendern – Katja Hofern-Best, 38 Jahre alt. Als „Männerthemen“ gelten bei Dmax Auto-Tunen, Heimwerken, Profi-Angler oder „das perfekte Grillfleisch“. Ein großes Interesse bestehe außerdem an Tattoos. Hingegen würden „Klassiker der gedruckten Männerpresse wie Fußball und Erotik“ nicht besprochen, „nicht mal zu später Stunde, wenn die Konkurrenz mit Ruf-mich-an-Clips Geld verdient.“

Stattdessen gehe es um „echte, gerne etwas abseitige und keinesfalls auf Hochglanz polierte Typen“. Dmax bereitet für Männer zwischen 20 und 39 Jahren kuriose Schrullen sendefähig auf, sei dabei aber nicht herablassend, so die „Süddeutsche Zeitung“.
 
Das Programm entwickelt Dmax vor allem mithilfe von Marktforschung. Danach würden Nischen gesucht und planmäßig abgearbeitet. Es soll „möglichst schnell Rendite erwirtschaften“. Mehr als die Hälfte der Sendungen zur Hauptsendezeit werde bei Produktionsgesellschaften eingekauft.
 
„Marktanteile und Werbeeinbuchungen seien seit dem Start kontinuierlich gestiegen“, berichtet Hofern-Best gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Das sei keine Selbstverständlichkeit: Viele Medienunternehmen würden am deutschen Markt scheitern. So auch der Sender Comedy Central des Viacom-Konzerns, zu dem auch MTV und Viva gehört. Dennoch biete die Krise der Senderkette ProSiebenSat.1 derzeit die Möglichkeit, an Werbegeld heranzukommen, wovon insbesondere Spartensender profitieren könnten.
 
Für die Zukunft sei der Ausbau der Internetpräsenz mit Streaming geplant, das Programm soll eventuell mit fiktionalen Inhalten bereichert werden. Darüber hinaus plane die Muttergesellschaft von Dmax, Discovery Communications, das Männerfernsehen auch in anderen Ländern zu starten. [ar]