Eins Plus entführt Ende August nach Taiwan

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – Am 24. August zeigt Eins Plus sechs Dokumentationen über das asiatische Land Taiwan und gewährt so den geneigten Zuschauern tiefe Einblicke in ein exotisches Land.

Eins-Plus-Sonntagsschwerpunkt: Taiwan:
 
Am Sonntag wird es „formosa“, denn Eins Plus berichtet über die Insel Taiwan. Den Namen“Ilha formosa“( Portugiesisch für „schöne Insel“) erhielt die Insel von portugiesischen Seefahren. Heute ist Taiwan ein lebhafter „melting pot“ aus Einflüssen der verschiedenen Provinzen des benachbarten Mutterlandes; die Südküste des chinesischen Festlandes liegt rund 160 Kilometer entfernt. Mit sechs Dokumentationen über Taiwan entführt Eins Plus den Zuschauer am 24. August auf eine Reise zur wohl vielfältigsten Insel vor dem chinesischen Festland.

„Taiwan – Schatzinsel im chinesischen Meer“, Sendetermin: Sonntag (24.08.), 16 Uhr, Ein Film von Ingeborg Koch-Haag
 
Mit den besten Stücken aus Chinas kultureller Vergangenheit und atemberaubenden Landschaften gesegnet, dazu mancherorts die Symbiose einer archaisch lebenden Gesellschaft und urbanisierter Weltbürger, so wird Taiwan beschrieben. Taiwan erfreut sich einer offenbar stabilen Glaubensvielfalt: Taoisten und Konfuzianer, Buddhisten und Animisten leben friedlich nebeneinander, zusammen mit Christen und Muslimen. Solch reiches geistiges Leben prägt Architektur und Rituale des Alltags. Allein mehr als 5 000 Tempel stehen im Lande verstreut, darunter einer der größten buddhistischen Anlagen überhaupt. Wir haben uns dort ausführlich umgeschaut.
 
Den wirtschaftlichen Boom ihrer Insel verdanken die Taiwaner ihren Hightech-Exporten. In der Dreimillionen-Hauptstadt Taipeh ist eines der höchsten Gebäude der Welt entstanden – mit 101 Stockwerken überragt der gewaltige Turm die sowieso schon imposante Skyline der Metropole. Und die lebt aus den Widersprüchen postkolonialer Lebenswelten: Auf den Nachtmärkten beobachtet man seltsame Gepflogenheiten, man erlebt die eigensinnige Ästhetik der Chinesischen Oper und schaut sich an den markanten Punkten der Stadt um. Der Zuschauer gerät ins Staunen im weltberühmten Palastmuseum, das seit der Kulturrevolution die Schätze aus der „Verbotenen Stadt“ in Peking hortet.
 
Am romantisch verklärten „Sonne und Mond“-See treffen wir vorwiegend auf Paare: so will es der Brauch. Spektakulär ist dagegen der Besuch der zwanzig Kilometer langen Taroko-Schlucht, wo sich steingraue Wildwasser zwischen Marmorwänden hindurch fräsen: eines der Naturwunder dieser Erde. In der Sprache der taiwanischen Ureinwohner bedeutet TaRoKo sinnvollerweise „schön“. Am Eingang der Schlucht leben Populationen von Aborigines. Der Film versucht, die unterschiedlichen subjektiven Eindrücke nachvollziehbar zu machen. Taiwan, der Tigerstaat.
 
„Heilen mit Nadeln und Kräutern – Traditionelle chinesische Medizin in Taiwan“, 16.45 Uhr
 
Kräuter werden zu wirkungsvollen Tees gemischt, Ärzte setzen ihre Akupunkturnadeln – das sieht in Taiwan nicht unbedingt nach sanfter Heilkunst aus. Die Nadeln sind lang, und sie ritzen nicht nur die Oberfläche. Auch die Tuina, die klassische Heilmassage, hat mit westlicher Krankengymnastik nur wenig Ähnlichkeit: es muss „wehtun“, denn nur so ist die Stelle zu finden, die den Fluss der Energie stört, sagen die Ärzte. Das Konzept der Traditionellen chinesischen Medizin (TCM) unterscheidet sich völlig vom Denken der westlichen Medizin. Es geht stets darum, den harmonischen Fluss des Qi zu unterstützen, einer geheimnisvollen Energie, die im Körper zirkuliert.
 
Ist diese Kraft gestaut oder blockiert, entstehen Krankheiten. Das Ziel der Ärzte ist es, Blockaden zu lösen mit Nadeln und Kräutern, mit Massagen und Schröpfungen. Die Menschen in Taiwan sind pragmatisch. Sie konsultieren meist Ärzte aller Richtungen: wer heilt, hat recht. Und so gibt es am Chinese Medical College in Taichong ein Hospital, das westliche und traditionelle Medizin verbindet. Der Film zeigt, wie die Ärzte direkt am Krankenhausbett zusammen arbeiten. Ihre Methoden mögen sich unterscheiden, aber am Ende steht ein Behandlungskonzept, das aus beiden medizinischen Richtungen die besten Therapiemöglichkeiten auswählt, zum Nutzen der Patienten.
 
„Ein Walhai in Taiwan“, 17.25 Uhr
 
In den Straßen der Hafenstadt Keelung genießen die Taiwanesen jeden Abend ihre Meeresfrüchte. Diese Spezialität, meist weiß oder cremefarben, sieht aus wie Tofu, der japanische Quark aus Sojabohnen. Mit Mohrrüben, Zwiebeln, Knoblauch und Chili zubereitet, ist dies eines der beliebtesten taiwanesischen Gerichte: Hai. Aber nicht irgendein Hai wird hier verspeist, sondern einer der schönsten, geheimnisvollsten und gewaltigsten: der Walhai. Seit vielen Jahren kämpft Professor Joung um das Überleben des Walhais. Der Wissenschaftler steht mit vielen Fischern in Verbindung, die dafür honoriert werden, dass sie ihn sofort informieren, sobald sie in ihren Netzen einen Walhai vorfinden.
 
Diese Tiere werden dann umgehend mit einem Sender versehen. Die eigentliche Hauptperson aber ist Chia-Chia – das bedeutet „Erfolg“ – ein junges, zweijähriges Weibchen mit Gleichgewichtsproblemen bei der Fortbewegung, die vom Fischer Mr. Huang gefangen wurde. Sie hat eine Narbe auf dem Rücken und die Rückenflosse fehlt; vielleicht von einem Tigerhai abgebissen oder – eher – von einem Fischer abgeschnitten, der sie anschließend wieder freigelassen hat. Die Rückenflosse eines Walhais bringt auf dem Markt in Hongkong bis zu 20 000 Euro. Von der dramatischen Rettungsaktion dieses Walhais und seinem Neuanfang in einem sicheren Aquarium erzählt dieser Film in eindringlichen Bildern.
 
„Das Erbe des Drachen – Traditionelle Werte in Asien“, Film von Robert Hetkämper, 18.10 Uhr
 
Am Beispiel Taiwans, der ersten wirklichen Demokratie in Chinas 5 000-jähriger Geschichte, versuchte ARD-Korrespondent Robert Hetkämper 1997, die Widersprüche zu erklären, die sich aus asiatischer Tradition und westlichem Erfolgsdenken ergeben. Er ging der Frage nach, ob Asien dem Westen immer ähnlicher wird und welche Bedeutung dabei dem chinesischen Philosophen Konfuzius zukommt.
 
„Die Schatzinsel – Taiwan und das Nationale Palastmuseum Taipeh“, 18.40 Uhr
 
Das Nationale Palastmuseum Taipeh mit seinen 650 000 Objekten ist für die chinesische Kunst- und Kulturgeschichte von zentraler Bedeutung – und im Verständnis seiner Gründer Urkunde der historisch-politischen Legitimation. Die große Ausstellung „Schätze der Himmelssöhne“ vor fünf Jahren in Bonn war Anlass für diese Dokumentation zu diesem einzigartigen Museum aus Taiwan und über ein Land, das in Deutschland zu wenig bekannt ist.
 
„Stolz und Stahlbeton – Der Wolkenkratzer von Taipeh“, 19.15 Uhr
 
Der „Taipeh 101“ zählt zu den höchsten Gebäuden der Welt. Er steht in Taipeh, der Hauptstadt von Taiwan: 508 Meter hoch – 101 Stockwerke – Gesamtkosten 1,7 Milliarden Euro. Das ehrgeizige Projekt wurde zum Symbol für das ganze Land. Aller Welt und vor allem China sollte es beweisen, zu welch großen Leistungen das kleine Land imstande ist. Der Film zeigt in atemberaubenden Bildern den Bau von „Taipeh 101“ und dokumentiert die technologischen Herausforderungen und die politischen Erwartungen an dieses gigantische Projekt. Er begleitet den Bauleiter She Yun-Long bei seiner täglichen Arbeit in schwindelerregender Höhe und gibt einen verständlichen Einblick in die Mentalität der Taiwanesen und ihren Stolz über ihr seinerzeit höchstes Haus der Welt. [cg]

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  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

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