Linkspartei für einheitliche Digitalplattform

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Cottbus – Der Vorstand der Linkspartei hat auf deren Parteitag ein medienpolitisches Positionspapier verabschiedet. Kernforderung der Partei ist der freie Zugang zu den Medien für alle.

Insbesondere geht das Positionspapier auf die Herausforderungen für den Medienbereich ein, die durch die Digitalisierung der Rundfunksysteme erwachsen. „Digitalisierung ändert Steuerungsmöglichkeiten des Nutzerverhaltens, bedarf angesichts fortschreitender Kommerzialisierung und Konzentration einer neuartigen medienrechtlichen Regulierung“, heißt es. „Finanzinvestoren bemächtigen sich in immer größerem Ausmaße des Medien- und Pressesektors. Rentabilitätsdruck zeitigt im Ergebnis eine weitere Verflachung und Kommerzialisierung der Berichterstattung.“

Die Linke kritisiert „die elektronische Konditionierung des Nutzungsverhaltens mit individuell zugeschnittener Werbung, der Bündelung und Verwertung von Inhalten in vordefinierten Programmpaketen, durch elektronische Programmführer und durch einseitig dominierte Empfangsgeräte und Set-Top-Boxen“.
 
Um Meinungsvielfalt und freien Medienzugang zu sichern, plädiert die Partei für eine einheitliche Digitalplattform für alle Programmanbieter. Die öffentlich-rechtlichen und die privaten Rundfunkanbieter sollten demnach staatsvertraglich verpflichtet werden, ihre Programme über eine solche Plattform einzuspeisen. Damit wären der diskriminierungsfreie Zugang aller Anbieter sowie die Auffindbarkeit aller Programme garantiert, einheitliche technologische Standards gesetzt sowie Interessen des Verbraucher- und Datenschutzes gewährleistet. [fkr]

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22 Kommentare im Forum

  1. AW: Linkspartei für einheitliche Digitalplattform Ist das nur heiße Luft und "bla bal" oder gibt es auch etwas Handfestes an Informationen? Wohl eher nicht, also hält hier inzwischen auch schon der politische Wahlkampf Einzug.
  2. AW: Linkspartei für einheitliche Digitalplattform Warum wir in ex-Nasi-Stasi-Deutschland keine zentralistischen Meinungs-Strukturen haben sollten, sollte bekannt sein. Die Zentralistisierungs-Forderungen der Linken liefern keine plurale Presse. Print-Medien und Internet-Medien leiten oft nur noch dpa/reuters-Meldungen durch. D.h. mit der Verflachung haben sie vollkommen recht (siehe auch den letzten Absatz meines Postings). Aber daran ändern TV-Reglementierungen auch nichts. Vermutlich haben zusätzlich die dpa/reuters-"Fachkräfte" und df-newsbot die Original-Aussagen der Linken ungeeignet/unpassend dargestellt. Im TV wird über Sex+Crime+Promis berichtet. Auch gerne in ÖR-Magazinen die lieber mal die Auftragsvergabe der Landesregierung an Familien/Klüngel/Parteigenossen/... gnadenlos bashen sollten. Politiker und Presse sind zufrieden weil keiner dem anderen etwas tut. Eine anständige TV-Berichterstattung würde jeden Tag Druck auf Politiker machen, besser zu werden. Die vielen unpolitischen Sender bei FreeSat u.ä. zeigen aber, das auch "einheitliche Plattformen" keinen Vorteil zur politischen Verbesserung bieten sondern nur Brot+Spiele liefern. HD-Meldungen sind wichtiger als die Abzocke durch viele großen monopolistischen Unternehmen (Stromanbieter, Telefonanbieter, GEZ, ÖR, DFL,...). Beschreibung des Problems (vorsicht lang): http://www.medienheft.ch/kritik/bibliothek/k08_BergerRoman_01.html Vieles (sex+crime, dpa/reuters-Copy-Paste-Meldungen ohne Mehrwert) ist auch auf Deutschland (TV, Tageszeitungen, Magazine,...) übertragbar und unterscheidet sich dann halt nur in den Ausformungen der jeweiligen Medien.
  3. AW: Linkspartei für einheitliche Digitalplattform Würden DDR1 und DDR2 dann auch digital ausgestrahlt?
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