Eins-Extra-Schwerpunkt zur 68er-Bewegung

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Saarbrücken – 1968 – eine Jahreszahl, die Bilder von bewegten Zeiten wachruft. Wie auch in der Vorwoche widmet Eins Extra den Errungenschaften der 68er-Bewegung einen Programmschwerpunkt.

Das digitale Informationsprogramm der ARD zeigt am 30. und 31. August sechs Sendungen über die Studenten-, Arbeiter- und Bürgerrechtsproteste in jener Zeit und die Auswirkungen der „Sexuellen Revolution“ bis heute.

„Drüber & Drunter“ (1/2), Sendetermin: Samstag (30.08.), 17.18 Uhr
„Neues zur Lage der Geschlechter“, Ein Film von Claus Räfle und Alejandra López
 
Ein Doppel-Feature über den Wandel und das Selbstverständnis des Männer- und des Frauenbildes 40 Jahre nach der „Sexuellen Revolution“. Eine doppelte Annäherung an das größte Rätsel der Menschheit: das Verhältnis von Frau und Mann. Natürlich unter Berücksichtigung des Sonderbiotops Deutschland mit seiner ganz besonderen Verwirrung der Gefühle. Zwei Teile geben Raum, zum einen für den Blick auf das moderne Paarungsverhalten der großstädtischen Single-Gesellschaft, zum anderen auf das veränderte Rollenbild bzw. das veränderte Rollenverhalten von Mann und Frau, jetzt, wo im Zeitalter des Internets der zweite „Turbo“ der „Sexuellen Revolution“ gezündet wurde.
 
„Drüber & Drunter“ (2/2), Sendetermin: Samstag (30.08.), 18.10 Uhr
„Wie die sexuelle Revolution die Rollenbilder in Bewegung brachte“, Ein Film von Claus Räfle und Alejandra López
 
Der Tanz um die Lust und der Frust mit der Lust – mit seltener Offenheit berichten Großstadtfrauen und -männer über ihre Erfahrungen mit den neuen Angeboten der „Paarungsbranche“ und ihrem modernen Umgang mit den Dauerherausforderungen Sex, Liebe und Partnerschaft. Hochkarätige Fachfrauen und -männer aus vorderster Front der Geschlechterdebatte versuchen geistvoll Licht in das Dunkel der Gefühle zu bringen.
 
„Der Freund und der Fremde – Eine Annäherung an Benno Ohnesorg“, Sendetermin: Samstag (30.08.), 19 Uhr
 
Er liegt am Boden, eine junge Frau kniet neben ihm und hält den Kopf des Sterbenden. Das Foto wird zum Symbol. Am 2. Juni 1967 beginnt „1968“. An diesem Tag wird unweit der Deutschen Oper in Berlin der Student Benno Ohnesorg von einem Polizisten niedergeschossen und stirbt wenig später. Für die Studentenbewegung ist der Tod Ohnesorgs eine Zäsur – der 2. Juni wird zum Katalysator der Unruhen. Der tote Ohnesorg wird zu einer Ikone. Doch wer war Benno Ohnesorg, von dem man kaum mehr weiß als den Namen – und das Sterbedatum? Fast vier Jahrzehnte später begibt sich der Schriftsteller Uwe Timm auf die Suche. Timms Buch „Der Freund und der Fremde“ (2005) ist das literarische Ergebnis dieser Suche. Es ist ein persönliches Buch, das über den Freund reflektiert, über seinen Tod und über die prägenden 60er Jahre.
 
„Verbotener Frühling – Prag ’68“, Sendetermin: Sonntag (31.08.), 18 Uhr, Operativer Vorgang „Schreiber“, Ein Film von Holmar Attila Mück
 
Am 21. August 1968, morgens um 1.30 Uhr, meldet der Prager Rundfunk den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten. Um 4 Uhr wird das Kommunique der Kommunistischen Partei ausgestrahlt, in dem die Invasion mit den Worten „Sie geschieht ohne unser Wissen und gegen unseren Willen“ verurteilt wird. Kurze Zeit später sind Maschinengewehrsalven zu hören. Über 20 Personen finden bei der Schlacht um das Rundfunkgebäude den Tod. Zur gleichen Zeit verfolgen Gerlinde und Hildegard Becker zusammen mit ihrer Freundin Barbara Dunemann die Meldungen in Frankfurt (Oder). Die 16- bzw. 18-jährigen Mädchen beschließen, etwas dagegen zu tun. Sie schreiben Flugblätter gegen den Einmarsch, für die Selbstbestimmung der Völker – und werden nur wenig später von der Staatssicherheit verhaftet.
 
„68 an Rhein, Ruhr und Weser“, Zweiteiliger Film von Carsten Günther
 
Die ersten großen Jugendunruhen der 68er-Bewegung finden bereits 1966 in Köln statt: Rund 10 000 Schüler und Studenten demonstrieren im Oktober drei Tage lang gegen die Fahrpreiserhöhungen der Kölner Verkehrsbetriebe, die Polizei reagiert mit Härte. Für viele der Jugendlichen eine erste Lektion in Zivilcourage – und der Startschuss für das Aufbegehren der jungen Generation an Rhein, Ruhr und Weser gegen die als autoritär und spießig empfundene Gesellschaft der Adenauer-Ära. Eine Jugend, die mit Demokratie ernst machen will, trifft auf Eltern, die froh sind, Nationalsozialismus, Krieg und Hunger hinter sich gelassen zu haben und nun den hart erarbeiteten Wohlstand genießen wollen: Zündstoff, der bald die ganze Gesellschaft erfasst.
 
„68 an Rhein, Ruhr und Weser – 1. Revolte im Anzug“, Sendetermin: Sonntag (31.08.), 18.30 Uhr
 
„68 an Rhein, Ruhr und Weser – 2. Lange Haare gegen alte Zöpfe“, Sendetermin: Sonntag (31.08.), 19.15 Uhr[cg]

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  • Inhalte_Fernsehen_Artikelbild: Destina - Fotolia.com

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