Mord an TV-Moderatorin – Freispruch im Berufungsprozess

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin/London – Sieben Jahre nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft wegen Mordes ist ein Brite im Berufungsprozess freigesprochen worden.

Die Londoner Richter befanden den heute 48-jährigen Barry George für unschuldig. Der Arbeitslose war 2001 wegen der Erschießung der bekannten Fernsehmoderatorin Jill Dando auf offener Straße zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Darüber berichtet der Nachrichtensender N-TV auf seiner Homepage. Nach Angaben des Senders nahm George das Urteil ohne sichtbare Regung auf; er sollte noch im Laufe des Tages freikommen. „Seine Anwälte hatten im vergangenen Jahr durchgesetzt, dass der Fall neu aufgerollt wird, nachdem ein erster Einspruch Georges im Jahr 2002 abgewiesen worden war“, heißt es bei N-TV.
 
Wie der Sender darstellt, ist der geistig zurückgebliebene Mann von Waffen und Prominenten fasziniert. Zudem leidet er an Epilepsie Er hatte die Tat in dem mehrmonatigen Prozess bis zum Ende bestritten. Der Mord an Dando im April 1999 hatte die britische Öffentlichkeit erschüttert. Entsetzen löste vor allem die kaltblütige Art ihrer Ermordung aus, die einer Hinrichtung gleichkam: Der Täter schoss der 37-Jährigen aus nächster Nähe in den Kopf.
 
„Hauptindiz für die Verurteilung Georges war eine winzige Menge Schießpulver, die in einer seiner Taschen gefunden worden war, und die identisch mit der tödlichen Kugel war. Ein Motiv konnte dem damals 41-Jährigen nicht nachgewiesen werden, stellt der Sender dar.
 
Die Polizei hatte in dem Fall ihre bisher aufwändigste Fahndungsaktion gestartet: 486 Menschen wurden in 3500 Vernehmungen befragt. Die von der Klatschpresse oft mit Prinzessin Diana verglichene Dando hatte die Fernseh-Fahndungsshow „Crimewatch“ moderiert, das britische Pendant zu „Aktenzeichen XY“. [mg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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