Labonte: Topp-Initiative im Vorstand einstimmig beschlossen

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Leipzig – Es knirscht mächtig im Gebälk des Fachverbandes Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK). Während der eine Vorstand des Verbandes davon spricht, mit einer „Topp“ genannten Initiative auf die unabhängigen Kabelnetzbetreiber (uKNB) zugegangen zu sein, sagt der andere, dass es gar keinen Beschluss über die Initiative gab.

„Der Initiator der KabeldienstleistungsGesellschaft (KDL), Peter Labonte, gleichzeitig auch geschäftsführender, stellvertretender Vorstand des Kabelverbands FRK, stellt das KDL-Angebot „Topp“ gerne als eine Initiative des FRK dar“, so Vorwürfe aus der Branche (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Dabei sei mit dem weiteren Vorstand des Verbands nichts abgestimmt. Hans-Jürgen Bien, FRK-Vorstand, betonte Medienberichten zufolge, dass es bisher lediglich einen Vorstandsbeschluss gäbe, eine Unterstützung der KDL zu prüfen.
 
Hinter der Abkürzung „Topp“ verbergen sich „Transponder-Optimierte Programm-Pakete“, also Pakete mit Programmen, die die unabhängigen Kabelnetzbetreiber ihren Kunden anbieten. DIGITAL FERNSEHEN befragte Heinz-Peter Labonte zu den Verwürfen.

DIGITAL FERNSEHEN: Herr Labonte, es wird Ihnen vorgeworfen, den FRK in Form von FRK-Pressemeldungen ohne seinen Beschluss zur Unterstützung der Kabeldienstleistungs GmbH genutzt zu haben und die KDL als eine Initiative des FRK dargestellt zu haben. Haben Sie dies mit dem FRK-Vorstand abgestimmt, bzw. war Ihrer Ansicht nach eine solche Abstimmung nötig?
 
Heinz-Peter Labonte: Selbstverständlich habe ich das „Topp“-Angebot nicht nur mit dem FRK-Vorstand abgestimmt, sondern es wurde auch einstimmig beschlossen. Die Beschlusslage ist sowohl hinsichtlich des Vorstands als auch der Mitgliederversammlung einstimmig: Der FRK wird sich mit fünf Prozent an der KDL beteiligen, sobald die von Steuerberatern bereits erteilte Auskunft auch vom Finanzamt bestätigt ist, dass diese Beteiligung zu keinen steuerlich negativen Konsequenzen bezüglich der Umsatzsteuerbefreiung als eingetragener Verein führt.
 
Die Abstimmung wäre nicht einmal nötig gewesen, da der Vorstand einstimmig wieder gewählt wurde, nachdem dieses ein zentrales Thema des Rechenschaftsberichts und auch der Diskussion in der Mitgliederversammlung war.
 
Nun geht es bis zum Start des „Topp“-Angebots auf dem Kabelkongress in Leipzig am 8. Oktober darum, eine möglichst hohe Zahl unabhängiger Kabelnetzbetreiber zu informieren, Anregungen aufzunehmen und das kunden- und verbraucherfreundlichste Produkt zu entwickeln.
 
DIGITAL FERNSEHEN: In einem Medienbericht ist davon die Rede, dass die uKNBs für das KDL-Paket „Topp“ für jeden Haushalt ein Monatsentgelt von 1,99 Euro zahlen soll, dafür sollen die unabhängigen Kabelnetzbetreiber (uKNBs) die Details ihrer Kundendaten preisgeben. Womit begründen Sie die geforderte Herausgabe der Kundendaten? Welche Möglichkeiten haben die uKNBs das Angebot ohne die Herausgabe der Kundendaten zu nutzen?
 
Heinz-Peter Labonte: Obwohl es wenig Sinn macht, auf Gerüchte zu antworten, wäre doch ein Preis von 1,99 Euro verglichen mit konkurrierenden Angeboten in der Größenordnung von 3,50 bis 4,95 Euro nicht schlecht, oder? Wer die andere Falschmeldung über Herausgabe von Kundendaten erfunden hat, ist mir schleierhaft – doch wundert es mich nicht: Ich sehe darin vielmehr die höchste Form der Anerkennung der Wettbewerber. Ihnen fallen offenbar keine guten Argumente für ihre eigenen Produkte und Preise ein.

DIGITAL FERNSEHEN: Der KDL-Service „Topp“ soll im Herbst starten. Welche Sender für das Paket stehen bereits jetzt fest, welche wollen Sie bis zum Herbst noch hinzugewinnen?
 
Heinz-Peter Labonte: Zurzeit sind wir dabei, mit allen Interessierten aus dem unverschlüsselt empfangbaren Senderbouquet – mit weit über 40 digitalen, über Satellit frei empfangbaren Sendern -zu sprechen und insbesondere mit den inzwischen schon angemeldeten über 170 Teilnehmern der Workshops, den unabhängigen Netzbetreibern, werden wir diese Frage diskutieren. Bis Mitte September werden wir festlegen, welche Sender bevorzugt sind und eingespeist werden sollen. Und bis zum Start die Verträge schließen.
 
Wenn Wettbewerber zwischenzeitlich nervös werden wegen unseres Erfolgs und der großen Nachfrage, dann bestätigt dies nur, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Aufgemerkt: Einige Überraschungen kommen noch zum Start am 7. und 8. Oktober 2008 beim Kabelkongress des FRK in Leipzig.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Vielen Dank für das Gespräch.
 [mth]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: Labonte: Topp-Initiative im Vorstand einstimmig beschlossen Das weiss die eine Hand wohl nicht was die andere gerade tut!
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