Focus: Emig gab Gründung einer Tarnfirma zu

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München -Der vor dem Frankfurter (Main) Landgericht angeklagte ehemalige Sportchef des Hessischen Rundfunks, Jürgen Emig, hat zugegeben, eine Tarnfirma gegründet zu haben.

Darüber berichtet das Nachrichtenmagazin „Focus“. Mit der Gründung der Tarnfirma wollte er an Aufträgen des HR weiter verdienen, wie das Nachrichtenmagazin Focus unter Berufung auf eine Aussage Emigs vom 29. Juni 2005 während seiner Untersuchungshaft berichtet. „Emigs Initiative war eine Reaktion auf das Verbot des damaligen HR-Chefs Klaus Berg, der ihm im Jahr 2000 die Zusammenarbeit mit der Produktionsagentur seiner Frau Atlanta Killinger untersagt habe“, schreibt das Blatt.

Emig hat demnach eingeräumt, den Tanzsportfunktionär Harald Frahm gebeten zu haben, mit einer neuen Agentur SMP einen Teil der Geschäfte zu übernehmen, die zuvor von der Produktionsfirma seiner Frau abgewickelt worden seien.
 
Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, beginnt am Montag der Prozess gegen den einst populären Radsportexperten. Die Staatsanwaltschaft wirft Emig vor, rund 625 000 Euro über Bestechlichkeit, Anstiftung zur Bestechung, Untreue und Betrug verdient zu haben.
 
Vorwürfe, Emig habe seine privaten Geschäfte mit Duldung Verantwortlicher des Hessischen Rundfunks abwickeln können, weist HR-Intendant Helmut Reitze zurück: „Es gab und gibt kein System HR“, so Reitze zu Focus. Es habe aber ein System Emig gegeben. Der Fernseh-Reporter hat nach Focus-Informationen beispielsweise für die Übertragung des Ironman-Germany-Triathlon 2003 rund 35 000 Euro an Produktionszuschüssen für den HR kalkulieren lassen, dann aber vom Veranstalter Xdream 83.000 Euro plus Mehrwertsteuer kassiert. Die Differenz von rund 50 000 Euro netto soll an Emig und Frahm geflossen sein.

Auch die in früheren Presseberichten geäußerten Vorwürfe an den jetzigen Intendanten, er habe anfangs Emigs Treiben unterstützt, wies Reitze in demNachrichtenmagazin zurück. Das Sponsoring des Fußball-Pokalspiels 2003 zwischen Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach durch das Unternehmen Amadeus FiRe sei nach den üblichen Regeln erfolgt. „Für die Werbespots“, so Reitze, „hat die Firma genauso bezahlt wie ein Bierbrauer, der die Spiele der Fußballnationalmannschaft präsentiert.“ – zitiert der Focus den Intendanten. [mg]

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