Verband fordert: Keine neuen Internet-Giganten mit GEZ-Geld

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Die öffentlich-rechtlichen Sender sollen mit den Rundfunkgebühren keine neuen Unterhaltungsangebote im Internet finanzieren. Das hat der Verband Bitkom anlässlich der Anhörung der Bundesländer zum 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag gefordert.

„Wenn die GEZ-finanzierten Sender künftig auch Unterhaltungsangebote ins Web stellen, verzerren sie den Wettbewerb mit privaten Anbietern“, gibt Bitkom-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer zu bedenken. „Die Anstalten würden mit den Zwangsgebühren der GEZ in einen funktionierenden Markt eingreifen. Das wäre völlig inakzeptabel.“
 
Der Bitkom fordert, dass sich die gebührenfinanzierten Sender auf die gesetzlich geregelte Grundversorgung beschränken. „Online dürfen die Sender lediglich Informationen zu ihrem Programm anbieten“, so Scheer. Diese Regelung sollte laut Bitkom bei der Neuregelung des Rundfunkrechts nicht aufgeweicht werden. „Die Rundfunkgebühr darf kein Mittel dafür sein, die Anstalten zu Internet-Giganten aufzubauen. Hier sollten die Landespolitiker nicht nur an den Spielraum der Sender denken, sondern die Leistungsfähigkeit der Internetwirtschaft im Blick haben.“ Das Rundfunkrecht ist Ländersache, und die Bundesländer handeln die gesetzliche Grundlage gemeinsam aus.
 
Ein weiteres Anliegen des Bitkom ist es, dass die Betreiber von Homepages weiterhin keine Rundfunklizenzen beantragen müssen. Derzeit ist geplant, den an Massenmedien orientierten gesetzlichen Rundfunkbegriff durch eine rein technische Definition zu ersetzen. Die im 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag geplante Neufassung würde praktisch alle Homepage-Inhaber, die Live-Videos von ihrer Webcam im Netz platzieren, als Rundfunkbetreiber einstufen. Sie könnten dadurch gezwungen sein, eine Rundfunklizenz zu beantragen. „Hier brauchen wir mehr Augenmaß“, betont Bitkom-Präsident Scheer.
 
„Das Rundfunkrecht muss sorgfältig ans Internet-Zeitalter angepasst werden. Dazu reicht es nicht, lediglich den gesetzlichen Rundfunkbegriff zu ändern.“[mg]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Verband fordert: Keine neuen Internet-Giganten mit GEZ-Geld Aber die Gebühren werden trotzdem immer weiter fleissig erhöht
  2. AW: Verband fordert: Keine neuen Internet-Giganten mit GEZ-Geld Nachdem Gabriel mir gestern die Idee mit der Kappung nach Oben der Pendlerpauschale (bei mir aber von Arbeitsort/Wohnort abhängig also in dünner besiedelten Gegenden darf man weiter fahren !) "geklaut" hat, propagiere ich meine Ideen jetzt direkter (wenns einen besseren Ort dafür gibt, her damit, google hat sowas leider nicht "idea-pool"/"google-proposal"/"verbesserung.google.de"): Die ÖR sollen nicht nur im Internet sondern auch im TV keine Konkurrenz zum WerbeTV sein. Die haben KEIN Recht, von GEZ-Gebühren Hollywood zu zeigen, weil/wenn das im WerbeTV auch laufen würde. MarienHof, verbotene Liebe, ... hat im ÖR nichts verloren. Hingegen Wetten Das, Pfarrer Braun,bestimmte Dokus, PolitShows (report, PolyLux,...) gibt es so im Werbe-TV nicht, so das dafür die Gebühren mehr oder weniger gut angelegt sind. Friedmann oder Anne Will oder Kerner sind dasselbe (Wahlbetrügern und Populisten eine Plattform geben), das kann also ruhig ins WerbeTV abgeschoben werden. Nachrichten, Dokumentationen,... die so nicht im WerbeTV laufen, gehören also ins ÖR. Ebenso Filme aus non-Hollywood. KochShows gibts im WerbeTV genug. Im ÖR gehört das nicht hin oder wenn, dann als Ergänzung zum WerbeTV also vegetarisch-öko-tofu-Kochshows oder Kochen für Senioren oder Gesund Kochen unter Harz4 o.ä. Die anderen Formate überlasse ich intelligenten Leuten zur Selbst-Überprüfung. Dasselbe für Internet: Was in der Kauf/Kostenlos-Presse behandelt wird, sollte nicht mehr als Nachrichten(also DPA/Reuters-Meldung) auf den Webseiten der ÖR liegen. Wenn Spiegel, Stern,... Themen "reservieren", dürfen längere Artikel erst nach einem Monat veröffentlicht werden (Dann hat Spiegel/Stern sein Geschäft gemacht). Wenn Themen aber in Spiegel/Stern/Focus/... nicht abgehandelt werden, dürfen die ÖR natürlich seitenweise veröffentlichen. In Verbindung mit einer geräteunabhängigen Bürgerpauschale (per Einwohnermeldeamt) anstelle GEZ sind Internet-Aktivitäten auch sinnvoller zu begründen. Mit GEZ-Geldern ist der WerbeTV/Pay|Kostenlos-Presse-Markt qualitativ !hochwertig! zu ERGÄNZEN. Konkurrenz mit BürgerGeldern ist verboten. Z.B. Promi-Formate "wer mit wem" "welche Prinzessin heiratet als nächstes" gehören nicht ins ÖR-Programm. Sowas ist unqualitatives Gerüchte/Gewäsch/Klatsch&Tratsch das genau so gut im WerbeTV läuft. Dafür ist mein GEZ-Geld nicht da, weil die Werbegelder es schon finanziert haben und es schon in mehreren Ausgaben in mehreren Formaten auf RTL/Pro7/MTV-News läuft. Zwangsweise eingetriebene Gelder sind maximal bestmöglich einzusetzen. Was woanders existiert/existieren würde, muss man nicht mit GEZ-Geldern nochmal kaufen/nochmal zeigen. Wenn der Mann so schlau wäre, würde er diese Aspekte des Problemes ansprechen. So labert er nur lobbyistenmäßig herum und wird jedes Mal unglaubwürdiger.
  3. AW: Verband fordert: Keine neuen Internet-Giganten mit GEZ-Geld Ein bisschen ungerecht und eigennützig, findest du nicht? Entweder ganz oder gar nicht. Daher sollte man den ganzen Unterhaltungssektor entweder in die Privatwirtschaft überführen, oder verschlüsseln und als Pay-TV Paket vermarkten. Sollte ja kein Problem sein, schließlich werden hier immer die hohen Einschaltquoten betont.
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