Kartentausch: Wer bei Premiere anruft bekommt NDS-Karte

München – Premiere kennt die Receiverausstattung der meisten Haushalte nicht und ist auf die Interaktion der Zuschauer angewiesen.

Mit der Entscheidung künftig zwei Verschlüsselungssysteme einzusetzen, steht Premiere derzeit vor einer großen logistischen Meisterleistung. Denn nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN kennt der Abosender die Receiverausstattung seiner Kunden so gut wie gar nicht.

Niemand bei Premiere kann sagen, ob der Abonnent sein Programm nun mit dem zuletzt bestellten NDS-updatebaren Premierereceiver empfängt oder ob er diesen vielleicht bei Ebay weiterverkauft hat und lieber seine gewohnte d-box 2 nutzt.
 
Würde Premiere diesem Abonnenten nun automatisch eine NDS-Karte zuschicken, könnte der Zuschauer damit in deiner d-box 2 nichts damit anfangen. Deshalb nutzt Premiere derzeit den Trick mit der Einblendung (DIGITAL FERNSEHENberichtete). Jeder Receiver, der via Satellit von Nagra auf das Konkurrenzsystem NDS automatisch upgedated wird, zeigt nach dem nächsten Einschalten diesen Hinweis an. Wer nun seine geliebten Premiere-Programme weitersehen will, muss sich dann erst beim Premiere Callcenter melden.
 
Damit wird er als aktiver NDS-Receiverbesitzer registriert und erhält in den nächsten Tagen seine NDS-Karte zugeschickt. Bis zum Eintreffen der neuen Smartcard wird der in NDS umgewandelte Receiver von Premiere temporär via Satellit ohne Smartcard freigeschaltet.
 
Dieses „Update-Bitte melde-Spiel“ will Premiere nun nach Informationen von DIGITAL FERNSEHEN bis mindestens Mitte September durchziehen. Wenn alle aus den Sommerferien wieder zurück sind und ihren Digitalreceiver einmal wieder eingeschaltet haben, weiß Premiere erst wer nun alles einen auf NDS umgewandelten Receiver aktiv zum Abo-TV-Empfang einsetzt. Alle restlichen Haushalten erhalten dann gegen Ende September/im Oktober eine Nagrakarte zugeschickt.

Diese funktioniert in allen älteren Premiere-Receivern, in den hunderttausendfach von Abonnenten eingesetzten Linux-d-boxen sowie in den hunderttausendfach von Abonnenten in CI-Receivern und Fernsehern eingesetzen Common Interface Modulen wie Alphacrypt oder Omegacrypt. [mg]