Lieblings-Inszenierungen im ZDF-Theaterkanal zu sehen

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mainz – Die Zuschauer des ZDF-Theaterkanals waren aufgerufen, ihre Lieblings-Inszenierungen zu wählen. Die aus einer Auswahl von 100 Werken meistgenannten zehn Stücke finden sich jetzt im Programm der 100. Spielzeit.

Als klarer Sieger der Umfrage ging Goethes „Faust“ in Peter Steins legendärer Marathon-Inszenierung anlässlich der EXPO 2000 hervor. Auf den weiteren Plätzen ist alles vertreten, was die breite Angebots-Palette des ZDF-Theaterkanals ausmacht: Brecht und Beckett ebenso wie Boulevard und Benatzky.
 
Montag, 18. August, 19.40 Uhr – Faust I
Mittwoch, 20. August, 20.55 Uhr (1. und 2. Akt)
Samstag, 23. August, 19.40 Uhr (3. bis 5. Akt) – Faust II
 
Es war das Theaterereignis zum Jahrtausendwechsel: Goethes Faust in der Inszenierung von Peter Stein. „Faust I und II“ in ungekürzter Fassung erlebte im Juli auf der EXPO 2000 in Hannover seine Uraufführung durch ein eigens gegründetes Berufstheater. Der international renommierte Theaterregisseur Peter Stein verwirklichte damit sein Traumprojekt nach mehr als zehnjähriger Vorbereitungszeit. In einer Marathon-Inszenierung von rund 21 Stunden an zwei Tagen brachte er den „ganzen Faust“ auf die Bühne. Rund 13 Stunden reine Spielzeit für mehr als 12 000 Verse höchster Sprach- und Theaterkultur.
 
Die Fernsehfassung entstand nach dem Umzug vom Weltausstellungsgelände in Hannover in der Arena in Berlin-Treptow im Herbst 2000 in einer Kombination aus dokumentarischer und filmisch-szenischer Aufnahmetechnik. Durch das Hinzutreten des kongenialen Bruno Ganz in Berlin, der durch einen Probenunfall in Hannover nicht spielen konnte, entfaltet die Inszenierung ihren vollen Glanz.
 
Mittwoch, 20. August, 16.25 Uhr – Der eingebildete Kranke
 
Die Komödien und Schauspiele von Molière befassen sich im Inhalt hauptsächlich mit gesellschaftskritischen Problemen: Ärzte, Apotheker, reiche, gierige Kaufleute, religiöse Heuchler, sie alle werden unter das Seziermesser dieses Dichters genommen und schonungslos bloßgestellt. Weil diese Themen immer noch aktuell sind in der Darstellung allzu menschlicher Schwächen, darum hat sich der große Franzose auch dreihundert Jahre auf den Bühnen in aller Welt im Spielplan behaupten können. Fritz Kortner schuf sich für seine Inszenierung im Hamburger Deutschen Schauspielhaus 1964 eine neue eigene Übersetzung und Bearbeitung des französischen Originals. Mit einer groß angelegten Besetzung inszenierte Kortner einen einmaligen, wenn auch von Molière-Liebhabern zum Teil umstrittenen Theaterabend.
 
Donnerstag, 21. August, 19.40 Uhr – Pension Schöller
 
Dieser Schwank-Klassiker gehört zu den Dauerbrennern des Theaters. In der gezeigten Inszenierung von Wolfgang Spier im Berliner Theater am Kurfürstendamm von 1979 ist eine große Starbesetzung schwankerfahrener Komödianten zu sehen, darunter Harald Juhnke, Günter Pfitzmann, Wolfgang Völz und Brigitte Mira. Generationen von Schauspielern haben in Rollen wie der des Herrn Robitzki, der Verrückte kennenlernen will und sie unter ganz normalen Menschen auch findet, oder in der des verhinderten Schauspielers Leo, der kein „L“ sprechen kann immer wieder brilliert. [mg]

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