Hannover – Das NDR Fernsehen zeigt in der Reportage „Jung und unvermittelbar“ die Arbeit des Jugend-Jobcenters in Hannover.
Nach Angaben des Senders begleitete Autorin Dagmar Gallenmüller die Fallmanagerin Antje Gerberding und einige ihrer 75 Fälle. Dabei rückten Jugendliche in den Mittelpunkt, die den Anschluss an die Gesellschaft verpasst haben. „Die meisten meiner Kunden kommen aus Familien, in denen sie nie einen geregelten Arbeitstag kennengelernt haben, Termine und Absprachen werden nicht eingehalten, viele kommen morgens nicht aus dem Bett“, berichtet Gerberding in der 30-minütigen Reportage.
Eine von ihnen ist die 22 Jahre alte und arbeitslose Laura. Tagsüber schnorrt sie sich den Angaben zufolge ihren Lebensunterhalt zusammen, nachts kehrt sie in ihre verwahrloste Wohnung zurück und kämpft gegen ihre Alkoholsucht.
In Gesprächen muss die Fallmanagerin klären, warum die Jugendlichen nicht vermittelt werden können. Oft schickt sie die Hilfesuchenden laut NDR zuerst zu einer Schuldnerberatung oder einer Therapie. Dann beginnt für Gerberding die Überzeugungsarbeit. Die jungen Menschen sollen an einem Praktikum oder einer Maßnahme des Jugend-Jobcenters teilnehmen und möglichst einen Schulabschluss absolvieren. Wer durchhält, bekommt später die Chance zu einer Ausbildung. Wer nicht mitmacht, bekommt auch kein „Hartz IV“.
Für die Fallmanagerin sind die jungen Leute zwischen 15 und 24 Jahren dennoch keine hoffnungslosen Fälle. Sie kennt die Einzelschicksale hinter den Akten, weiß, dass viele ihrer Schützlinge schlechte Einstiegschancen haben. Wenn sie es schaffe, wenigstens einzelnen Jugendlichen zu helfen, habe sich ihre Arbeit schon gelohnt, sagt Gerberding.
Die Reportage“Jung und unvermittelbar“ läuft am Mittwoch (20. August, 22.30 Uhr) im NDR Fernsehen. [mth]
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