Erstmals reguläre TV-Berichterstattung mit Nanobit-Technologie

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München/Erfurt – Das MDR Landesfunkhaus Thüringen setzt künftig die BFT-Nanobit-Technologie in der aktuellen Fernsehberichterstattung ein.

Nach einer fünfmonatigen Testphase hat der Produktionsdienstleister Media & Communication Systems (MCS)GmbH Thüringen dafür einen ersten offiziellen Auftrag erteilt. In Kooperation mit dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) wird die Nanobit-Technik für das tägliche Regionalmagazin „Thüringen Journal“ eingesetzt. „Dadurch können wirnochaktuellerausallenLandesteilenThüringens berichten“, soMDR-Produktmanager Benedikt Otto.
 
BFT-Nanobit wird von Videoreportern genutzt, um sendefertige O-Töne und Kurznachrichten (NiF) von außerhalb ins MDR Landesfunkhaus in Erfurt zu übertragen. Die Journalisten können nun bis kurz vor dem Ausstrahlungstermin am Drehort produzieren und sind von der Fahrzeit unabhängig. Dadurch lassen sich Ereignisse ins Programm aufnehmen, die bisher aus Zeitgründen entfallen wären oder erst am Folgetag ausgestrahlt worden wären.
 
Die Videoreporter nutzen dafür ein Notebook, auf dem Schnittsoftware und BFT- Nanobit installiert sind. Sie bearbeiten ihr selbst gefilmtes DV-Bildmaterial und komprimieren die Ursprungsdatei mittels BFT auf etwa ein Drittel ihrer Größe. Diese verkleinerte Datei wird schließlich mit dem integrierten FTP-Modul per Internet in dieSendezentraleübertragen.Notwendig ist lediglich ein Internetzugang, der vielerorts drahtlos via Mobilfunk (UMTS) hergestellt werden kann.
 
Im Landesfunkhaus Thüringen in Erfurt werden die übertragenen Dateien vom FTP- Server heruntergeladen und dekodiert. Anschließend können die Bilder ausgespielt und gesendet werden. „Trotz der hohen Komprimierung, fallen die Qualitätsverluste minimal aus und das Material kann beliebig weiter verarbeitet werden“, betont Klaus Sandig, Leiter für Produktion und Technik bei der MCS. Mark Seitz, Managing Director der Nanobit GmbH, sieht mit dem Pilotprojekt in Thüringen den Erfolg der BFT-Technologie bestätigt: „Wir freuen uns, mit der MCS GmbH Thüringen einen renommierten Kunden für unsere Technologie gefunden zu haben.

Das erste Geschäftsziel, Nanobit BFT als mobile Standardlösung zur Video- Übertragung zu etablieren, haben wir erreicht. Wir sind überzeugt, dass auch weitere TV-Sender die Vorteile unserer Technologie erkennen und nutzen werden.“ Die patentierte BFT-Technologie ist bereits vom angesehenen Institut für Rundfunktechnik als „hervorragend“ bewertet worden. Sie wurde im Rahmen des Innovationsfonds Trust I der Patentpool Innovations Management GmbH zur Marktreife gebracht.
 
Die Nanobit GmbH wurde im Jahr 2004 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, durch effiziente Datenkomprimierung dem Ursprungsgedanken des Internet als schnelles und kompaktes Übertragungsmedium für Informationen wieder zu seinem Recht zu verhelfen. Der Schwerpunkt der Entwicklungstätigkeit von Nanobit liegt in der Übertragung von Video- und Bilddaten. [mg]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Erstmals reguläre TV-Berichterstattung mit Nanobit-Technologie Nanobit? Ist das nicht ein Milliardstel Bit? Was soll man sich darunter vorstellen? Schon ein halbes Bit ist schwer vorstellbar.
  2. AW: Erstmals reguläre TV-Berichterstattung mit Nanobit-Technologie Vor allem ist die Idee ja so neu, Videodaten zu komprimieren. Immerhin haben sie es ja schon auf ein Drittel geschafft, dann werden sie es auf ein Milliardstel doch irgendwann auch noch schaffen, oder? Wozu war eigentlich noch mal MPEG gut?
  3. AW: Erstmals reguläre TV-Berichterstattung mit Nanobit-Technologie Solche Ideen hatte ich auch schon. Schön, das die effektiv umgesetzt werden und nicht wie z.B. Wimax/DVBH-Frequenzen oder VDSL blockiert werden. Auch die Intel-Yahoo-TV-Widgets werden die Sender hintenrum unterwandern und von denen unerwünschte aber von den Zuschauern gewünschte Widgets etablieren. Die Frage ist, in welchem Format die Kameras aufnehmen. Bei manchen Sat-C-Band-Transfers werden wohl andere Mpeg-Kodierungen genutzt als im normalen DVB. Mehr Rechenpower und Erfahrung und Cleverness bieten mehr Möglichkeiten zur Komprimierung. Das Material muss aber dekomprimiert bzw. sendefähig sein und eigentlich 720x576 o.ä. Auflösungen bieten, was bei mpeg2 recht viel ist. Da könnten spezialisierte Komprimierungen schon etwas herausholen. Konkretere Zahlen wären aber interessant. Wenn ein Reporter irgendwo herumsteht, bewegt sich oft auch nicht soo viel. Das ist kein Actionfilm wo 20 Verfolgerwagen in 4K(=ca. QuadHD) hinter einem Einzelnen her fahren und auf eine mit 20,000 individuell animierten Kriegern bestehende Front zufahren. Spannender wären natürlich Mash-Überall-IP-Netze z.B. an den Kreuzungen o.ä. die man auch für solche Uploads nutzen können könnte. Dank Verbindungsdatenspeicherung sind solche Dienste aber natürlich verboten. Interessant wäre Umsetzung für Handelsvertreter usw. um "Büroarbeiten" an "gleich vor Ort" oder "im Hotelzimmer" auszulagern. Dafür braucht es aber nur mobiles Web und keine fette NanoBit-Kompression. Und wenn ich mit EPlus-UMTS (kein Festnetz mehr) zufrieden bin, glaubt mir keiner, das die Abdeckung ausreicht. Mit meinem alten Handy kann ich eh nur GPS ins Netz und auch das reicht für Emails/RSS/OperaMini hier in NRW. Das Gejammer ist nur von EwigGestrigen die auch lieber Analog-Sat statt DVB-S empfangen und nur 3 Sender Analog-Antennen-TV statt 12-50 DVB-T2-Sender haben wollen.
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