Hof – Der Oberbürgermeister der oberfränkischen Kreisstadt Hof, Harald Fichtner,befürchtet, dass die Stadt nach der Umstellung auf DVB-T an das ‚Tal der Ahnungslosen‘, die Region um Dresden, in der DDR erinnert.
Grund für die Befürchtungen ist die für den November 2008 geplante Umstellung der Sendeanlage Ochsenkopf auf das terrestrische Digitalfernsehen. Weiterhin sollen nach Informationen von Fichtner zum selben Zeitpunkt die bisherigen weiteren Sender (unter anderem Großer Waldstein und mehrere Füllsender) abgestellt werden. Dann soll in Hof der DVB-T-Empfang nur mit einer Dachantenne möglich sein, der Indoor-Empfang wäre ausgeschlossen.
Fichtner hat sich daher in einem Schreiben an den Leiter der bayrischen Staatskanzlei, Staatsminister Eberhard Sinner gewandt und ihn um Unterstützung gebeten. Fichtner äußerte in seinem Schreiben wörtlich: „Man kann trefflich darüber streiten, ob der Empfang von zahllosen Sendern mit mobilen Empfangsgeräten lebenswichtig ist oder nicht.
Zweifellos aber wird die terrestrische digitale Technik als Standortvorteil und ein Plus an Lebensqualität empfunden. Ich denke dabei an alle Bürger, aber insbesondere auch an die Studenten der beiden Hofer Hochschulen. Denen wird es schwer zu vermitteln sein, dass die Hochschulen mit ihrem Bildungsangebot bestens auf die Zukunft eingestellt sind, aber in einem gefühlt durchaus interessanten Bereich der Studienort Hof eher an das berühmte ‚Tal der Ahnungslosen‘ in der DDR erinnert.“
‚Tal der Ahnungslosen‘ war bis 1989 eine satirische Bezeichnung für den ehemaligen Bezirk Dresden. Dort war aufgrund der geografischen Lage der Empfang von Radio- und Fernsehübertragungen aus der damaligen Bundesrepublik, was als verlässliche Nachrichtenquelle galt, nicht möglich. [mth]
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