Mehr TV-Programme über Antenne im nördlichen Baden-Württemberg

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Heilbronn – Das Empfangsgebiet für das digitale Antennenfernsehen (DVB-T) in Baden-Württemberg wird größer.

Am 5. November 2008 wird im nördlichen Baden-Württemberg mit weiten Teilen der Regionen Heilbronn-Franken, Mittlerer Oberrhein, Nordschwarzwald, und Ostwürttemberg das analoge terrestrische Fernsehen – also das Antennenfernsehen – auf die digitale Technik umgestellt. Dafür werden die Standorte Aalen und Pforzheim-Langenbrand umgerüstet, der Sender Waldenburg geht an einem neuen Standort in Betrieb. An den Sendern Heidelberg und Stuttgart werden Kanalwechsel durchgeführt, so dass teilweise neue Sendegruppen entstehen.
 
Der neue digitale Standard DVB-T (Digital Video Broadcasting – Terrestrial) ermöglicht es, mehr Programme auszustrahlen -und dies in besserer Bildqualität. Für die Fernsehzuschauer in den genannten Gebieten heißt das: Nach Kauf eines DVB-T-Empfangsgerätes, einer so genannten Set-Top-Box, können sie ab 5. November über Zimmer- oder Hausantenne zwölf statt wie bisher drei öffentlich- echtliche Fernsehprogramme empfangen: Das Erste, ZDF, die Dritten Programme SWR Fernsehen, hr-fernsehen, Bayerisches Fernsehen und WDR Fernsehen sowie Phoenix, ARTE, 3sat, EinsPlus, ZDF-Infokanal und im zeitlichen Wechsel KIKA und ZDF-Dokukanal.
 
Die kommerziellen Sender beteiligen sich im Südwesten zur Zeit nicht an DVB-T und sind deshalb nicht in den Programmbouquets vertreten. Wer seine Fernsehprogramme bereits über Kabel- oder Satellit empfängt, ist von der Umstellung nicht betroffen. Auch für die Radiohörer ändert sich nichts. Bei günstigen Bedingungen reicht zum Empfang der DVB-T-Signale neben der Set-Top-Box oftmals eine Zimmerantenne aus. Darüber hinaus bietet DVB-T den großen Vorteil, dass in den Kernbereichen der Versorgungsgebiete ein portabler und teilweise mobiler Empfang möglich ist. So können Fernsehprogramme auch mit tragbaren Fernsehgeräten, DVB-T-Karten oder -Sticks für Laptop/PC und seit kurzem auch auf Mobiltelefonen empfangen werden – zum Beispiel im Garten, im Schwimmbad oder unterwegs.
 
Auch Kabel- und Satellitennutzer können für ihre Zweit- und Drittgeräte von dem neuen digital-terrestrischen System profitieren. Wegen der Umbauarbeiten für den DVB-T-Betrieb muss am Sender Pforzheim-Langenbrand ab Anfang September 2008 die Strahlungsleistung vermindert werden. Während des Abbaus der alten Antennen und des Aufbaus der neuen DVB-T-Antennen wird über Ersatzantennen gesendet, die tiefer am Sendemast montiert sind. Durch diese Schwerpunktabsetzung und eine damit zusammenhängende Leistungsverminderung ist bis zum Umstellungstermin am 5. November teilweise mit Verschlechterungen des analogen Empfangs für die Programme ZDF und SWR Fernsehen zu rechnen.
 
Ab dem 5. November 2008 werden die Sender Aalen, Waldenburg und Pforzheim ausschließlich digitale Programmsignale verbreiten. Zeitgleich endet auch an den Grundnetzsendern Heubach, Langenburg, Bad Mergentheim, Eberbach (Mudau), Heilbronn (Weinsberg), Hornisgrinde und Feldberg (Schwarzwald) sowie an den derzeit noch betriebenen Füllsendern die analog-terrestrische Verbreitung. Für die Zuschauer heißt das: Wer im Versorgungsgebiet wohnt und die TV-Programme bisher über eine herkömmliche Dach- oder Zimmerantenne empfängt, benötigt ab dem 5. November zum TV-Empfang ein Zusatzgerät. Diese Set-Top-Box wird – wie ein Videorekorder – zwischen Antenne und herkömmlichem Fernseher
angeschlossen und ist im Handel zu einem Preis ab etwa 50 Euro erhältlich.
 
Ohne dieses Gerät bleibt der Bildschirm ab 5. November für „Antennengucker“ schwarz. Aufgrund der Topografie wird es einige Gebiete geben, in denen keine ausreichende digitale Versorgung mit DVB-T gewährleistet werden kann. Den betroffenen Zuschauern wird alternativ der Empfang über Satellitenanlage oder – sofern verfügbar – Kabelanschluss empfohlen.
 
Ebenfalls am 5. November 2008 kommt es an den bereits 2006 auf DVB-T umgestellten Sendern Heidelberg und Stuttgart zu Frequenzwechseln. Zuschauer in den Großräumen Stuttgart und Rhein-Neckar-Odenwald, die ihre TV-Programme über diese Sender empfangen, müssen deshalb ab 5. November ihre DVB-T-Empfänger über einen neuen Programmsuchlauf auf die neuen Frequenzen einstellen. [mg]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Mehr TV-Programme über Antenne im nördlichen Baden-Württemberg DVB-T in BW kann man vergessen
  2. AW: Mehr TV-Programme über Antenne im nördlichen Baden-Württemberg Najaaa... für mich ist es eine nette Ergänzung zu DVB-S. Sind beide Sat Leitungen mit Aufnahmen belegt (was immer wieder vor kommt), kann ich zumindest noch von den 12 Programmen was anderes anschauen. Greets Zodac
  3. AW: Mehr TV-Programme über Antenne im nördlichen Baden-Württemberg Im nördlichen BaWü und im angrenzenden Rheinland Pfalz können vielfach mit einer hochwertigen Dachantenne (vertikal polarisiert, nach Hessen ausgerichtet) bis zu 26 verschiedene Programme empfangen werden, die Privaten Sender / kommerziellen Sender hat man dann auch dabei. In Hessen beträgt der Anteil der DVB-T Nutzer 14,8 %, in BW nur 4,3 %, damit wird nachgewiesen, welche Folgen ein ausreichendes Programmangebot und die bisher falschen Entscheidungen bezüglich DVB-T in BaWü haben (wer hat da Einfluss auf die Landesregierung ausgeübt ?). Ertüchtigt eure Empfangseinrichtungen, wenn freie Sicht nach Hessen besteht und sich der Standort im nördilchen BaWü befindet. Discone
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