Sat 1: „Nachrichten machen wir nicht zu allererst für die Quote“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Die „Sat 1 Nachrichten“ werden von Mitte Oktober an auch samstags um 20 Uhr ausgestrahlt. Das bestätigte Sat-1-Sprecherin Kristina Faßler gegenüber DIGITAL FERNSEHEN. Welche Ziele der Sender damit verfolgt und wie das Fazit zur Entwicklung der „Sat 1-Nachrichten“ ausfällt, sagt Faßler im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN.

Seit dem 18. März werden die werktäglichen „Sat 1 Nachrichten“ nicht mehr um 18.30 Uhr sondern um 20 Uhr ausgestrahlt. Nun zieht Sat 1 auch am Samstag nach. Ab dem 18. Oktober laufen auch die Nachrichten am Samstag um 20 Uhr. Über die Gründe für die Verlegung sprach Kristina Faßler im Interview mit DIGITAL FERNSEHEN.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Frau Faßler, weshalb hat sich Sat 1 entschlossen, nun auch die Nachrichten vom Samstag auf 20 Uhr zu verlegen?
 
Kristina Faßler: Das Etablieren des 20-Uhr-Termins ist langfristig am besten möglich, wenn die Nachrichten an möglichst vielen Tagen zur gleichen Zeit bei Sat 1 laufen. Insofern ist der Schritt, dies auch am Samstag zu tun, nur konsequent.

DIGITAL FERNSEHEN: Warum werden die Nachrichten vom Sonntag nicht auch auf 20 Uhr verlegt?
 
Kristina Faßler: Die Verlegung der Nachrichten auf einen neuen Sendeplatz erfordert immer auch die Änderung eines vom Zuschauer gelernten Schemas. Im März haben wir das Vorabendschema unter der Woche, also von Montag bis Freitag, verändert. Ab 18. Oktober ändern wir nun das Schema am Samstag. Sonntags gibt es wiederum eine andere, gelernte Programmierung. Das wäre ein nächster Schritt, der aber noch nicht zeitlich gefixt ist.

DIGITAL FERNSEHEN: Die Quoten der „Sat 1 Nachrichten“ sind nach der Verlegung auf 20 Uhr im März gesunken. Warum halten Sie dennoch an der Sendezeit, die durch die Konkurrenz der ARD-„Tagesschau“ geprägt ist, fest?
 
Kristina Faßler: Nachrichten machen wir nicht zu allererst für die Quote. Wir haben auf die inhaltliche Ausrichtung und die Form der Präsentation ein außerordentlich gutes Feedback, sowohl von den Zuschauern als auch von weiteren Multiplikatoren. Peter Limbourg und sein Team machen einen sehr guten Job. Insofern stellt sich die Frage nach einem anderen Sendeplatz überhaupt nicht.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Wie fällt ihr Fazit zu der Entwicklung der „Sat 1 Nachrichten“ seit der Verlegung auf 20 Uhr aus?
 
Kristina Faßler: Das ist ein absolut positives Resümee, weil, wie schon oben beschrieben, das Feedback sehr gut ist. Es war die absolut richtige Entscheidung und in der Summe hat Sat 1 im Vorabend sogar seine Marktanteile gesteigert.
 
DIGITAL FERNSEHEN: Frau Faßler, vielen Dank für das Gespräch. [mth]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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6 Kommentare im Forum

  1. AW: Sat 1: "Nachrichten machen wir nicht zu allererst für die Quote" "Nachrichten machen wir nicht zu allererst für die Quote" ... einer der "heißesten" Sprüche seit längererem für besonders gehirntote "Zuschauer" (außerdem fehlt noch das Wort "Optimierung" in dem Spruch) ach nee das war ja Premiere... ...die "Optimierung" der Sat1-Nachrichten "unter" die Tagesschau garantiert den kleinst möglichen Quotenverlust - sonst wäre ja nicht - äääh "verlegt" worden... ... Übrigens - Nachrichten = unnütze Kosten UND Zuschauer-Verlust(Iiiiiih Information - mein 'Gerhirn tut weh ) würde KEIN privater Vollprogramm-Anbieter produzieren (wenn da nicht das böse Gesetz wäre - Rundfunkstaatsvertrag heißt das Kind ) ... denn keine Nachrichtensendung = kein Vollprogramm = Sendelizenz in Gefahr ) ... das führt zu so eigenartigen Auswüchsen von Nachrichtensendungen wie z. B. bei Pro7 (18+ca. 3Uhr) oder Kabel1 (ca. 16 + zw. 1 u. 2 Uhr) oder Vox (ca. 11+0 Uhr) usw. usw. Soviel zum "wichtigen" Stellenwert von Nachrichtensendungen bei Privat-Sendern... (Ausnahme RTL m. f. Sendezeiten 18.45 + 0 Uhr)
  2. AW: Sat 1: "Nachrichten machen wir nicht zu allererst für die Quote" ... hattu Du mißverstanden... Essenz: ... Nachrichten kosten überproportional viel Geld und sind (noch schlimmer) sehr personalintensiv zur Sendelänge (Redakteure - evt. sogar Auslandsbüros usw. ) und bringen wesentlich geringere Quoten als "lustiges" Programm (in der gleichen Länge)... ... deswegen würde kein Privat-Sender freiwillig Nachrichten produzieren...
  3. AW: Sat 1: "Nachrichten machen wir nicht zu allererst für die Quote" Sat1 plötzlich eine gemeinnützige Organisation?
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