IFA-„Denkfabrik“ debattiert Service mit Zukunft – Zukunft mit Service?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Berlin – Die „Denkfabrik“ serviceforum@IFA griff in Berlin heiße Themen der Branche auf. Im Fokus der Diskussion von Industrie, Handwerk und Handel standen die Themen Service, HDTV und Energieeffizienz.

Laut Moderator Willy Fischel, Geschäftsführer des Bundesverbandes Technik des Einzelhandels (BVT), kein Widerspruch: „Es sind keine Modethemen, sondern die Megatrends der nächsten Jahre und sie stehen für Fortschritt, Innovationen, neue Geschäftsmodelle und neue Herausforderungen für alle Wirtschaftsstufen.“
 
Peter Lutz, Geschäftsführer Lutz Elektrotechnik, berichtete aus der Praxis: „Der Konsument verlangt Produkte, Problemlösungen und damit Dienstleistungen, die wir ihm nicht nur zur Verfügung, sondern auch noch erfolgreich in Rechnung stellen.“ Dass Service im Zeitalter von HDTV absolut unerlässlich ist, stand nicht nur für die Panelteilnehmer fest, sondern war und ist einhelliger Konsens in der Branche. Die Kunden sind durchaus bereit, eine Gebühr für Beratung oder Installation etc. zu bezahlen, wenn diese professionell durchgeführt werden.
 
Vom Tagesgeschäft zum Tagesthema, das sich wie ein roter Faden durch die gesamte IFA zog: Energieeffizienz. Darin waren sich alle Teilnehmer einig: Die Deutschen sind im Klimaschutz Weltmeister im Kopf, aber leider immer noch Klimamuffel beim Kauf von energieeffizienten Geräten. Stand der Dinge zur IFA: Das bekannte Energielabel für Hausgeräte ist stark „renovierungsbedürftig“. Hier setzt die ganze Branche auf einen Vorschlag, den der Endverbraucher in Europa versteht und den Handel und Industrie im Tagesgeschäft reibungslos umsetzen können.
 
Auch bei Konsumelektronik-Produkten erwartet die Branche eine Vereinheitlichung der Energieverbrauchsinformationen für den Endverbraucher. Einen neuen Begriff zum Thema Umwelt stellte Johann-Peter Pfeifer, Sprecher des Bereichs IT im Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), zur Debatte: „Smart Metering“. Anhand dieser Technik wird es schon bald möglich sein, dem Kunden genau mitzuteilen, wie viel Strom zu welcher Zeit im Haus verbraucht wird. Wenn dann das Heim vernetzt ist, so Pfeifer, sind effiziente Geräte und Services oder Content kein Thema mehr. Konsumenten, die heute einen Kühlschrank oder einen Fernseher kaufen wollen, erfahren über den BVT/ZVEI-Energiekostenrechner wie viel Strom sie sparen können.
 
Steffen Kahnt, BVT-Referent: „Wir stellen dem Handel den Energiekostenrechner kostenlos im Internet zum Download zur Verfügung. Dies ist eine gelungene Verbraucherinformation, aber auch die Abverkaufsunterstützung, auf die Handel und Handwerk gewartet haben.“
 
Für Handel, Handwerk und Industrie ist die Energieeffizienz ökologisch und ökonomisch kein Widerspruch. Volker Klodwig, Geschäftsführer Robert Bosch Hausgeräte: „Energieeffizienz ist eine riesige Chance für den Endverbraucher, Kosten zu sparen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, ohne auf Komfort zu verzichten. Gemeinsam mit dem Handel tun wir alles, um den Konsumenten zu informieren, dass sich der Kauf sparsamer Produkte für ihn auszahlt. Trotzdem liegt der Anteil der A++-Geräte derzeit leider nur zwischen 3 und 5 Prozent.“
 
In der anschließenden Diskussion ging der BVT-Vorsitzende Willi Klöcker auf die Marktentwicklung ein: „Nicht jeder Konsument kann sich Umweltschutz leisten. Wenn die Politik hier von Handel und Industrie fordert, dass die Abverkaufszahlen ‚verdoppelt’ werden, kann dies nur über Marktanreize bzw. Energiesparprämien der Bundesregierung realisiert werden. Hier unterstützen wir den jüngsten Vorschlag, dem Endverbraucher über ein Impulsprogramm der Bundesregierung einen 150 Euro Zuschuss beim Kauf energieeffizienter Kühlgeräte zu zahlen.“
 
Thema mit Priorität ist und bleibt das hoch auflösende Fernsehen (HDTV). Die Technik und die Hardware sind seit geraumer Zeit im Handel, wie sich an den Verkaufszahlen von HD-ready- oder Full-HD-Geräten nachvollziehen lässt. Allerdings: Der Content, der für den Endkunden so wichtige Fernsehinhalt, ist in Deutschland nur in einem spärlichen Angebot zu empfangen.
 
Im deutschsprachigen Raum sind Schweiz und Österreich bei der HDTV-Übertragung bereits „on the air“ (Fußball-EM), europaweit sind die nordischen Länder, Frankreich, England, Italien und selbst Polen längst an Deutschland vorbeigezogen. Frank Bolten, Geschäftsführer Sharp Electronics Germany/Austria und Vorstand des Fachverbandes Consumer Electronics im Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI): „Ein Vorziehen wäre hilfreich, denn alle Länder um uns herum haben bereits mit der Ausstrahlung begonnen. Der Konsument hat sich für HD-ready und Full-HD entschieden, nutzt HD-Camcorder, schaut sich seine digitalen Fotos auf dem Fernseher an und erwartet zurecht Qualitätsfernsehen über einen HDTV-Regelbetrieb der öffentlich-rechtlichen und privaten Programmanbieter.“
 
Auch Markus Fritz, Vice President & General Manager Marketing SES Astra und Vorstand des Fachverbandes Consumer Electronics im ZVEI, plädiert für das Fernsehen der Zukunft: „Wir sehen durchaus die Probleme der Programmanbieter, denn das Umschalten auf HDTV ist mit riesigen Investitionen verbunden. Trotzdem setzen wir darauf, dass HDTV früher kommt.“ Daran knüpft sich auch die unmissverständliche Forderung von Handel und Handwerk gegenüber ARD, ZDF und den privaten Programmanbietern, den HD-Start in bester Qualität vorzuziehen.
 
Den Energiekostenrechner sowie HDTV- und Energiespar-Guides gab’s im umfangreichen Infopaket für jeden Besucher gratis, Interessierte finden diese zum kostenlosen Download auf den Web-Seiten der beteiligten Partner. [mg]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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