München – The Biography Channel zeigt zum Kino-Start von „Der Baader Meinhof Komplex“ eine einstündige Dokumentation über die „Rote Armee Fraktion“.
„Zündet man ein Auto an, ist das eine strafbare Handlung, werden hunderte Autos angezündet, ist das eine politische Aktion.“ Dieses Zitat stammt von Ulrike Meinhof, einer Anführerin der „Rote Armee Fraktion“. Die RAF, die sich selbst als kommunistische, antiimperialistische Stadtguerilla nach südamerikanischem Vorbild bezeichnete, ist verantwortlich für 34 Morde, zahlreiche Verletzte, dutzende Banküberfälle und Sprengstoffattentate. 1977 löste die RAF eine nationale Krise, heute als „Deutscher Herbst“ bekannt, aus.
Aus dem Umfeld der Proteste gegen den Vietnamkrieg stammend, wurde die Gruppe von dem Aussteiger Andreas Baader und der Journalistin Ulrike Meinhof gegründet.
Nachdem beide ein militärisches Training in Jordanien absolviert hatten, kehrten sie nach Deutschland zurück, um ihren antiimperialistischen Kampf aufzunehmen. Nach einer langen Jagd auf die beiden und ihrer Verhaftung wurden Baader, Meinhof und andere Mitglieder der RAF in einem kontroversen Verfahren zu Isolationshaft im Hochsicherheitsgefängnis Stammheim verurteilt.
Ihre Anhänger und Verbündete versuchten sie durch Erpressung und Entführung von Politikern und Flugzeugen zu befreien. Diese Aktionen blieben allerdings erfolglos und schließlich führten sie dazu, dass sich die Gefängnisinsassen unter mysteriösen Umständen das Leben nahmen. 1998 wurde die RAF offiziell aufgelöst.
The Biography Channel zeichnet in der 2007 produzierten Dokumentation die Geschichte dieser Vereinigung vom Beginn bis zu ihrer offiziellen Auflösung nach. Dabei kommentiert nicht nur der Autor und bekannte Journalist Stefan Aust („Der Baader-Meinhof-Komplex“, 1985) die Taten und Aktionen der terroristischen Gruppe, sondern auch ehemalige Mitglieder der RAF sowie Familienangehörige, wie z.B. der Bruder von Gudrun Ensslin, geben Einblicke in die Gruppe und erklären Hintergründe. Diese Sendung liefert darüber hinaus einen objektiven Überblick der damaligen Jugendbewegung und erläutert politische Zusammenhänge. Die Doku läuft am Samstag, 20. September um 22 Uhr. [mw]
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