Rostocker Wissenschaftler an der Spitze des NDR Rundfunkrats

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Hamburg – Der NDR-Rundfunkrat hat auf seiner Sitzung am Freitag (19. September) in Hamburg einen neuen Vorstand gewählt.

Als Vorsitzender an der Spitze des Gremiums steht jetzt der Rostocker Werkstoffwissenschaftler Dr. Karl-Heinz Kutz (59, parteilos). Dem vierköpfigen Vorstand gehören weiterhin an Dagmar Gräfin Kerssenbrock vom Naturschutzverband Schleswig-Holstein, Dr. Volker Müller von den Unternehmerverbänden in Niedersachsen und erstmals Ulrike Fürniß vom DGB Landesbezirk Nord in Hamburg.

Dr. Karl-Heinz Kutz war nach der Wende über viele Jahre Pressesprecher der Universität Rostock. Er gehört dem NDR-Rundfunkrat nunmehr bereits in der vierten Amtsperiode an. Kutz ist entsandt vom Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern. 2004, als der NDR die ARD-Geschäftsführung innehatte, war er auch Vorsitzender der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz.
 
Zu den wichtigsten Aufgaben seiner künftigen Arbeit im NDR-Rundfunkrat sagte Kutz: „Wir wollen mit dafür sorgen, dass der NDR ein in allen Belangen qualitativ hochwertiges Programm macht, das den Bürgern gefällt, niemanden ausgrenzt und gleichzeitig für alle Altersgruppen attraktiv ist und bleibt. Deshalb müssen wir uns den elektronischen Medien mit ihren neuen programmlichen Möglichkeiten und den sich verändernden Ansprüchen und Gewohnheiten gerade junger Zuschauer und Zuhörer in besonderer Weise zuwenden.
 
Mit all denjenigen, die beabsichtigen, die Rundfunkfreiheit einzuschränken und die den öffentlich-rechtlichen Rundfunk durch überzogene bürokratische Verfahren in der Zukunftsentwicklung behindern wollen, werden wir uns auseinandersetzen.“ Viele Radio- und Fernsehangebote würden schon heute von jungen Nutzern online abgefragt, so Kutz. Diese Entwicklung werde sich in der Zukunft enorm verstärken. Kutz: „Deshalb darf der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht von modernen Verbreitungswegen, technischen Entwicklungen und neuen Darstellungsformen ausgeschlossen werden.“
 
Kutz kündigte an, seine Arbeit im NDR-Rundfunkrat und in dessen Vorstand wie in der Vergangenheit auf die Wahrung der politischen Unabhängigkeit und Rundfunkfreiheit des öffentlich-rechtlichen Senders zu richten. Besonderes Augenmerk werde er auch künftig darauf legen, einerseits die Kompetenz der Rundfunkratsmitglieder für die Bewältigung ihrer oft so schwierigen Aufgaben zu stärken und andererseits ein Höchstmaß an Konsens zwischen verschiedenen Interessengruppen herzustellen.
 
Der NDR-Rundfunkrat ist ehrenamtlich tätig. Die 58 Mitglieder des Gremiums sind in repräsentativer Weise von bedeutsamen gesellschaftlichen, konfessionellen und politischen Organisationen und Gruppen aus den vier NDR-Staatsvertragsländern – Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg – entsandt. Der Rundfunkrat überwacht die Einhaltung der Programmanforderungen und berät den Intendanten in programmlichen Angelegenheiten. Zu den gesetzlich festgelegten Aufgaben des Gremiums gehört u. a. auch die Wahl und Abberufung des Intendanten sowie des Verwaltungsrats. Dem Rundfunkrat obliegt die Genehmigung des jährlichen Wirtschaftsplans und des Jahresabschlusses. Seine Amtszeit beträgt fünf Jahre.
 
Der Vorsitz wechselt gemäß Staatsvertrag alle 15 Monate in der Reihenfolge Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. [mg]

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