Premiere: 334 000 Abonnenten hatten Gratis-Abos

82
56
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

München – Der Pay-TV-Anbieter Premiere hat wie angekündigt seine Abonnentenzahlen am Donnerstag endlich um Schummelabos bereinigt und zählt nun fast eine Million weniger zahlende Kunden.

Ehrliche Abonnenten werden nur mit dem Kopf schütteln: Es ist schon ein starkes Stück, dass die Programme von Premiere seit drei Jahren gehackt sind und man statt der Abogebühren besser gefahren wäre, die Kanäle mit einer gehackten Smartcard zu empfangen. Noch schlimmer ist es jedoch, dass ehemalige Kunden – nämlich zehn Prozent der bisherigen Abonnenten – das Programm freigeschaltet bekamen obwohl sie gar keine Gebühren mehr zahlen.

Die Münchner Abofunker haben jahrelang untreuen Kunden die Kanäle offen gelassen, damit sie in der Statistik bleiben – eine Beleidigung für zahlende Kunden. Die „neue Klassifizierung“ (DF berichtete) lässt die Abozahl von rapide sinken.
 
Fassen wir noch einmal zusammen wie die neuen Zahlen aussehen:
2,293 Millionen richtig echte Abonnenten mit mindestens einem abonnierten Premiere-Paket
118 000 Premiere-Flex-Kunden, die immer mal Pay-Per-View und andere Pre-Paid-Leistungen beziehen
Innerhalb der knapp 2,3 Mio. Abonnenten zählt Premiere neben Privathaushalten auch Sportsbars und Hotelzimmer. Im Durchschnitt zahlt jeder dieser Kunden 24 Euro im Monat an Premiere.
– Hinzu kommen so genannte 704 000 Wholesale-Abonnenten, die über Zweitanbieter das Premiere-Programm sehen können. Von ihnen kommen 493 000 über Unitymedia und die Übrigen über UPC Österreich, LIWEST, Teleclub und T-Home.
= 3,115 Mio direkte und indirekte Kunden
 
Die Minus-Kandidaten
940 000 Abonnenten, die nach der alten Klassifizierung enthalten waren, wurden herausgerechnet. Das ist fast eine Million Kunden! 606 000 davon wurden nicht mehr berücksichtigt, da diese nur aus Verträgen mit Geschäftspartnern resultieren und bisher nicht zu Abonnement-Aktivierungen geführt haben. Weitere 334 000 Abonnenten, die noch über eine Premiere Smartcard verfügen, wurden nicht mehr berücksichtigt, weil ihr Abonnement beendet ist und sie derzeit keine Zahlungen leisten.
= 940 000 Schummelabos
 
Und nun stellt sich die Frage an die DF-Leser: Wer schadet Premiere mehr, a) die Hacker oder b) die Gratiskunden, die Premiere sich selbst herangezüchtet hat?[fp]

Bildquelle:

  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

82 Kommentare im Forum

  1. AW: Premiere: 334 000 Abonnenten hatten Gratis-Abos beides gleich weil beide keine Liquidität bringen.
  2. AW: Premiere: 334 000 Abonnenten hatten Gratis-Abos Jetzt bin ich am zuge !!! Wenn ich nicht mindestens 1 - 2 FREE Jahre bekomme dann gibts die fristlose Kündigung von mir. Wir bezahlen seit fast 18 Jahren immer treu und brav unsern Obulus und diese kriminelle Vereinigung ( als was anderes kann man diese Räuber und Verbrecher nicht nennen ) guckt seit fast 2 Jahrzehnten zum Nulltarif. Aber beschweren sich weil es Hacker gibt. Unglaublich was in diesen Land so vor sich geht. Solange man in einen Servicecenter arbeitet ist das ja noch o.K. Aber dann ... ach was ich höre lieber auf. Sonst dreht hier der eine oder andere Mod. wieder am Rad.
  3. AW: Premiere: 334 000 Abonnenten hatten Gratis-Abos Och, DF. Die 334.000 hatten keine Gratis-Abos, die wurden nur als Abonnenten geführt, obwohl sie weder zahlten noch das Programm sehen konnten. D.h. die haben denen die Smartcard gelassen, ihre Kundennummer und in der Bilanz einfach so gemacht, als seien sie noch Abonnenten.
Alle Kommentare 82 im Forum anzeigen

Kommentieren Sie den Artikel im Forum