Murdochs News Corp. könnte für Bundesliga-Rechte anstelle von Premiere bieten

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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München – Medienberichten zufolge könnte der australische Unternehmer Rupert Murdoch in den Bieterwettstreit um die Rechte an der Fußball-Bundesliga einsteigen.

Das Nachrichtenmagazin „Focus“ schreibt in seiner neuen Ausgabe ohne Ausgabe von Quellen, dass Premiere sich bei der Auktion zurückhalten und der News Corp. den Vortritt lassen könnte. Folgt man dieser Spekulation, dann könnte Murdochs Medienkonzern News Corp. die Rechte dann an Premiere weitergeben. Weder Premiere noch die News Corp. wollten den Bericht auf Anfrage kommentieren. Auch ein Sprecher der Deutschen Fußball Liga (DFL) wollte gleichfalls keinen Kommentar abgeben.
 
Seinen Einfluss macht Murdoch bereits spürbar geltend. Firmenchef Michael Börnicke war Anfang September nach nur einem Jahr im Amt zurückgetreten und Murdoch-Manager Mark Williams hatte das Ruder übernommen. Neu-Vorstandsvorsitzender Williams durchleuchtete das Geschäft in den vergangenen Wochen gründlich. Er schockte die Anleger vor etwas mehr als einer Woche mit dem Eingeständnis drastisch überhöhter Abonnentenzahlen und einer Gewinnwarnung (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Finanzvorstand Alexander Teschner nahm seinen Abschied. Am Mittwoch folgte ihm Vertriebsvorstand Oliver Kaltner.
 
Die DFL will mit dem Bieterprozess für Rechte an der Bundesliga von der Saison 2009/2010 an in den kommenden Wochen beginnen. Im Vorfeld dieser erneuten Ausschreibung war ein milliardenschwerer Vertrag zwischen der DFL und der Kirch-Agentur Sirius nach dem Einspruch des Bundeskartellamtes geplatzt (DF berichtete).

Nach Angaben von ARD-Online wirkte wirkte der „Focus“-Bericht am Montagmorgen beflügelnd auf die Aktien des Unternehmens. Die im MDax notierten Premiere-Aktien schossen in der Spitze 15 Prozent hoch. Später reduzierte sich das Kursplus etwas.
 
Rupert Murdoch kontrolliert über seine News Corp. derzeit mehr als ein Viertel der Premiere-Aktien und hat damit eine sogenannte Sperrminorität, mit der auf Hauptversammlungen keine wichtigen Entscheidungen gegen seinen Willen getroffen werden können. In den vergangenen Wochen war mehrfach über ein Übernahmeangebot Murdochs für Premiere spekuliert worden. Bei diesem hätte Murdoch die Aktionäre aus dem Streubesitz auszahlen müssen. Dass erschien aber wohl zu teuer, zumal er als größter Einzelaktionär faktisch die Geschäfte von Premiere bestimmen kann.
 
Durch den Magazinbericht werden Spekulationen über eine vollständige Übernahme von Premiere durch den Murdoch-Konzern wieder angeheizt, sagte ein Händler. Zu den aktuellen Spekulationen passe auch ein Bericht der „Welt am Sonntag“, dass News Corp. eine weitere Kapitalspritze für Premiere erwäge, so der Händler. [mg]

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4 Kommentare im Forum

  1. AW: Murdochs News Corp. könnte für Bundesliga-Rechte anstelle von Premiere bieten Wenn das Kartellamt die Zentralvermarktung durch Sirius nicht gestoppt hätte, könnte sich jetzt echter Wettbewerb entwickeln. So wird dem Monopolisten Murdoch alles hinterhergeworfen.
  2. AW: Murdochs News Corp. könnte für Bundesliga-Rechte anstelle von Premiere bieten Wie oft kommt diese Meldung denn noch?
  3. AW: Murdochs News Corp. könnte für Bundesliga-Rechte anstelle von Premiere bieten Vielleicht doch eher die Bertelsmann Gruppe oder der Axel-Springer-Verlag ???
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