„Wenn es Bauteile gibt, die energieoptimiert wurden, wird Dream diese auch benutzen“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Leipzig – Festplatten bei Dream-PVR-Rekordern können über die Fernbedienung abgeschaltet werden, sagte Jürgen Leuering, Manager bei Dream Mulitmedia. DIGITAL FERNSEHEN sprach mit ihm über die Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit bei Set-Top-Boxen.

Um den Energieverbrauch zu drosseln, fordern Branchenkenner, nicht
genutzte Funktionen abzuschalten, solange sie nicht genutzt werden. Das betrifft beispielsweise den Personal Video Recorder (PVR), dessen Festplatte ständig läuft. „Bei der Dreambox hat man grundsätzlich allen Möglichkeiten, es handelt sich um eine offene Plattform“, so Leuering. Festplatten ließen sich sowohl über die Fernbedienung deaktivieren, als auch könne die „Abschaltzeit nach Nutzung eingestellt werden“, erklärt der Manager.

DIGITAL FERNSEHEN: Es ist von EU-Seite eine sogenannte EuP-Richtlinie (Directive for energy using products) erlassen worden, die Rahmenbedingungen für umweltschonende und energiesparende Produkte installiert und ein sogenanntes „Eco-Design“ entworfen hat, das Richtwerte für den Energieverbrauch von Set-Top-Boxen vorgeben soll. Welche Konsequenzen haben die geplanten Rahmenbedingungen für Ihr Unternehmen?
 
Jürgen Leuering: Der Hersteller von Set-Top-Boxen greift auf die im Markt verfügbaren Komponenten zurück und entwickelt hieraus ein Gerät. Hieraus resultiert dann der Stromverbrauch. Ein wichtiger Aspekt bildet natürlich das verwendete Netzteil. Hierbei gibt es den berühmten Wirkungsgrad. Dieser liegt aber mittlerweile schon bei 85 Prozent nach heutigem Stand der Dinge. Dream-Multimedia setzt beim Netzteil auf die Kompetenz von Panasonic in Lüneburg. Hier werden die verwendeten Netzteile der Dreamboxen entwickelt und gebaut.
 
DF: Sogenannte komplexe Receiver (mit CA-System) haben erhöhten Energiebedarf, da sie sich erstens für die Interaktion mit dem Pay-TV-Anbieter oder Plattformbetreiber, zweitens wegen des Festplatteneinsatzes im aktiven Standby befinden, wie EU-Studien ergaben. Die Box ist deshalb nahezu rund um die Uhr auf Stand-by geschaltet.
 
Wenn nur die Hälfte der 39 Millionen Haushalte in Deutschland für 14 Tage unnötige Geräte vom Netz nehmen würden, könnten 140 Millionen Euro eingespart werden. Das fand eine Studie der Deutschen Energie-Agentur (Dena) heraus. Welche Einsparmöglichkeiten kann Ihr Unternehmen beim Stand-by-Verbrauch anbieten?
 
Leuering: Dream-Multimedia hat seit Erscheinen der ersten Dreambox den „Deep Standby“ implementiert. Diese spezielle Stand-by-Funktion benötigt lediglich ein bis zwei Watt und ist damit einzigartig unter den Set-Top-Boxen. Dies ist nun schon seit mehr als sieben Jahren fester Bestandteil unserer Receiver mit integriertem Netzteil.
 
DF: Um den Energieverbrauch zu drosseln, fordern Branchenkenner, nicht
genutzte Funktionen abzuschalten, solange sie nicht genutzt werden. Das betrifft beispielsweise den Personal Video Recorder (PVR), dessen Festplatte ständig läuft. Lässt sich das für Set-Top-Boxen Ihres Unternehmens realisieren?
 
Leuering: Bei der Dreambox hat man grundsätzlich allen Möglichkeiten, es handelt sich um eine offene Plattform. Die angesprochene Abschaltung der Festplatte kann bei allen Dream PVR Geräten mittels Fernbedienung erzwungen werden oder aber auch die Abschaltzeit nach Nutzung eingestellt werden (in Minuten).
 
DF: Auch durch moderne Materialien lässt sich Energie einsparen. Sehen Sie für Geräte aus Ihrem Hause diesbezüglich Optimierungsmöglichkeiten?
 
Leuering: Bestimmt, jedoch werden sämtliche Entwicklungen immer basierend auf dem „Stand der Technik“ ausgeführt. Wenn es demnächst Bauteile gibt, die speziell energieoptimiert wurden, wird Dream diese auch benutzen.
 
DF: „Receiver mit offenen CI-Schnittstellen könnten die Receiver-Flut verhindern, indem alle Verschlüsselungssysteme mit einem Gerät decodiert würden.“ Stimmen Sie dieser Meinung zu?
 
Leuering: Das wäre nun wohl die vernünftigste Entscheidung seit langem. Aber mal ehrlich, keiner der Verschlüsselungsanbieter wird dem zustimmen. Einige Verschlüsslungsanbieter gehen ja soweit, zu ihrem System auch nur ihren Receiver zuzulassen. Also von dieser Aussage sind wir meiner Meinung nach noch sehr weit entfernt. Es wird bestimmt mal so sein, aber das wird noch dauern, bis da ein Umdenken bei den Verantwortlichen zu erwarten ist.
 
DF: Was werden Sie zukünftig tun, um Ihre Boxen noch effizienter arbeiten zu lassen?
 
Leuering: Immer weiter entwickeln, neuste Technologien anwenden und immer schauen was es Neues gibt an energiesparenden Komponenten.
 
DF: Herr Leuering, vielen Dank für das Interview. [ar]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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