Schleichwerbepreis an Öffentlich-Rechtliche verliehen

Berlin -BooCompany, selbsterklärter führender Anbieter für exitorientierte Unternehmensmeldungen, vergibt mit dem „Goldenen Hademar“ erstmals den Deutschen Schleichwerbepreis.

Lanu, CEO von BooCompany, ist froh, Deutschlands Medienschaffenden endlich eine solche Ehrung zukommen lassen zu können: „In Zeiten, in denen ehemalige Sportchefs von Sendeanstalten in den Knast wandern, ist es wichtig, auch die zu ehren, die still und heimlich auf diesem Gebiet tätig sind, stets von der Hoffnung getrieben, nie erwischt zu werden.“

Die Preisträger kommen alle aus den Reihen der Öffentlich-Rechtlichen. Hanno Frings, Verantwortlicher des „Morgenmagazins“ der ARD wurde dafür ausgezeichnet, dass er im Fall Bankhofer nicht der Meinung gewesen sei, dass die Öffentlichkeit eine abschließende Einschätzung zum Fall verdient hätte.
 
Prof. Hademar Bankhofer, der als Gesundheitsexperte im „Morgenmagazin“ auftrat, war im Juli mit dem Verdacht auf Schleichwerbung, u.a. für Produkte aus dem Gesundheitsbereich, in die Schlagzeilen geraten. ( DIGITAL FERNSEHEN berichtete)
 
Zweiter Preisträger ist Dr. Helmut Reitze, Intendant des Hessischen Rundfunks, ebenfalls im Fall Bankhofer. Reitze habe zwar nach einem Brief von Lanu den Onlineauftritt seines Senders von Bankhoferschleichwerbung bereinigen lassen, wehre sich jedoch bis heute dagegen, zu diesem Thema etwas zu sagen.
 
Weiterhin ausgezeichnet wurde der Unternehmenssprecher des SWR, Wolfgang Utz, „der seit Wochen auf der Suche nach einer Antwort seines Partners Europcar ist und dessen Stärke die Kommunikation nicht ist.“ Die BooCompany deckte im August ein internes Dokument des Autovermieters auf, in dem es Hinweise auf Schleichwerbung gegeben haben soll. Aus dem Schreiben werde deutlich, dass das Unternehmen mit seiner Teilnahme an der Sendung „Die Jobagenten“ nicht wie in der Sendung dargestellt, an einem neuen Mitarbeiter interessiert war, sondern an einer „innovativen Personalmarketingmaßnahme“.
 
„Besonders erfreut bin ich darüber, den ARD-Verantwortlichen endlich zeigen zu können, wie sehr ich ihre Arbeit schätze“, führt Lanu weiter aus. „Die schweigenden Männer der ARD haben sich diesen Preis wirklich verdient.“[mw]