Langheinrich sieht Medienkompetenz als Waffe gegen Internetgefahren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Karlsruhe/Stuttgart – Der Präsident der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), Thomas Langheinrich, hat den verantwortungsvollen Umgang mit den eigenen Daten als eine der größten Herausforderungen in der digitalen Welt bezeichnet.

Anlässlich der heutigen Fachtagung der LFK zum Thema „Web 2.0“ im Karlsruher Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) wies Langheinrich Laut Angaben der LFK darauf hin, wie unbedarft viele ihre persönlichen Daten ins Internet stellen. „Wenn man sich vor Augen führt, wie vehement und auch erfolgreich in den 80er Jahren gegen die Volkszählung gekämpft wurde, so muss man 25 Jahre später einfach eingestehen, dass im Vergleich zu den Datenmengen, die wir heute freiwillig von uns preisgeben, der damals befürchtete Big Brother spätestens jetzt als Geist aus der Flasche ist“, so Langheinrich.

Unverständlich sei für den Medienhüter, dass einerseits die gestohlenen Daten der Telekom zu recht kritisiert würden, andererseits aber ohne Nachzudenken die eigenen Daten freiwillig über Gewinnspiele oder Kundenkarten für jedermann zugänglich gemacht würden.
 
„Mit einer Selbstverständlichkeit wird in der Öffentlichkeit übers Mobiltelefon die Beziehungskrise oder die neue geschäftliche Strategie ausgebreitet. Das private Leben spielt sich immer mehr öffentlich ab, und die Gesellschaft scheint ein gesundes Maß an Vorsicht in der neuen Multimedia-Welt über Bord geworfen zu haben“, kritisiert der LFK-Präsident.
 
Laut LFK verwies Langheinrich darauf, wie selbstverständlich User ihre Daten, Hobbys und Vorlieben in soziale Communities wie SchülerVZ, Facebook oder StudiVZ stellen. „Noch nie war eine Gesellschaft so gläsern wie heute“. Gerade darum komme es darauf an, dass Eltern, Pädagogen und Lehrer nicht abseits stehen, sondern sich mit den neuen Medien wie Chats, Podcasts oder Social Networks, die Kinder heute ganz selbstverständlich nutzen, beschäftigen sollen.
 
Thomas Langheinrich, der auch gleichzeitig Vorsitzender der Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) ist, betonte, wie wichtig vor diesem Hintergrund die Vermittlung von Medienkompetenz sei. „Die Erwachsenen müssen die Spielregeln der digitalen Gesellschaft kennen, um gemeinsam mit den Kindern den Fallstricken im Internet auszuweichen“.
 
Die heutige Fachtagung der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) im Karlsruher ZKM richtete sich an pädagogische Fachkräfte aus der außerschulischen und schulischen Bildungsarbeit. Am Beispiel der von der LFK geförderten Webplattform soundnezz.de, auf der auch Ergebnisse von medienpädagogischen Projekten veröffentlicht werden können und Raum für Selbstpräsentation und Kommunikation geschaffen wird, wurden die gängigen Web 2.0-Anwendungen vorgestellt.
 
In einem weiteren Schritt zeigten Fachleute die produktive und sinnvolle Nutzung der neuen Medien für Pädagogik, Jugendarbeit und Jugendhilfe und verdeutlichten Konsequenzen und Chancen für die schulische und außerschulische Bildungsarbeit. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

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