Kirchliche Sendung im ARD über die Finanzkrise

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München – „Das Wort zum Sonntag“ spricht Schwester Jordana Schmidt aus Schwalmtal-Waldniel. „Die Finanzkrise: Zwischen Gier, Demut und Vertrauen“ ist ihr Thema.

Am kommenden Samstag um 22.20 Uhr geht es im Ersten über die Finanzkrise aus religiöser Sicht. Und in der Reihe „Gott und die Welt“ berichten der Grimme-Preisträger Michael Busse und Maria-Rosa Bobbi über „Einen Pater gegen die Mafia: Blutgeld“ an diesem Sonntag um 17.30 Uhr. „Wer der Mafia schaden will, muss ihr das illegal erworbene Eigentum wegnehmen!“
 
Diese Erkenntnis setzt der sozial engagierte Priester Don Luigi Ciotti mit dem von ihm gegründeten Netzwerk „Libera“ (d.h. Frei) konsequent in die Tat um. Die Vereinigung, der mittlerweile mehr als 1 300 Gruppen und Einzelpersonen von der Christlichen Arbeiterbewegung Italiens bis zu Sportverbänden angehören, verwaltet und bewirtschaftet auf Sizilien Weizenfelder, Weinberge und Gebäude, die einmal Top-Mafiosi wie Toto Riina, Giovanni Brusca oder Bernardo Provenzano gehört haben, dem allein 50 Morde zur Last gelegt werden.

Anfangs war es schwer, in den Mafia-Hochburgen wie Corleone, Palermo oder Monreale Leute zu finden, die auf den enteigneten Feldern arbeiten wollten. Doch als sie merkten, dass ihnen Don Luigi nicht nur mehr als doppelt so hohe Löhne bezahlte, sondern außerdem noch Beiträge an die Sozialversicherung abführte, kamen immer mehr Menschen zu „Libera“. Die Mafia reagierte auf diese Initiative mit der erwarteten Gewalt.
 
Erntereife Weizenfelder wurden angezündet und Weinberge zerstört. Doch diese Einschüchterung greift längst nicht mehr wie früher. Pater Ciotti war auf den Widerstand der Mafia gefasst und organisiert nun in vielen Städten und Dörfern Informationstage. Auf den beschlagnahmten Höfen wird ein Agro-Tourismus entwickelt, der bei einheimischen wie ausländischen Touristen auf starkes Interesse stößt.
 
Der Film zeigt die auch den alltäglichen Kleinkrieg mit einem unsichtbaren Gegner. Er könnte wieder stärker werden, denn die Regierung Berlusconi überlegt zur Zeit, ob der Staat nicht per Gesetz verpflichtet werden sollte, die beschlagnahmten Güter erneut zu privatisieren. Die Mafia könnte dann für einen symbolischen Preis ihren ehemaligen Besitz wieder zurückkaufen. Das Blutgeld hätte ein zweites Mal gewonnen. Die Redaktion hatUwe Bork (SWR). [ar]

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